Corona-Krise: Grundschüler leiden besonders — und ihre Eltern
Wenn der Unterricht wegen der Corona-Pandemie vom Klassenzimmer nach Hause verlegt werden muss, stoßen vor allem die Kleinsten an ihre Grenzen.
Kilian hat kein Handy. Auch den Computer seiner Eltern darf er nur selten benutzen. "Ich möchte eigentlich nicht, dass er so viel Zeit mit Geräten verbringt", sagt seine Mutter. Was normalerweise als gesund gilt, wird in der Coronakrise zum Problem.
Seit gut drei Wochen sind überall die Schulen dicht. Statt im Klassenzimmer sollen Kinder und Jugendliche zu Hause lernen. Wie gut das funktioniert, unterscheidet sich stark von Stadt zu Stadt, von Schule zu Schule, von Klasse zu Klasse.
Besonders schwer fällt das häufig den Kleinsten, den Grundschülern. Sich selbstständig über Online-Lernplattformen mit Lehrkräften und Klassenkameraden zu organisieren – das mag in der Oberstufe klappen, wenn alle Schülerinnen und Schüler über einen ruhigen Arbeitsplatz und die entsprechende technische Ausrüstung verfügen.
Online-Lernen ist "kaum denkbar"
Grundschüler haben aber manchmal nur wenige Monate regulären Unterricht erlebt. Erstklässler können gerade die ersten Buchstaben schreiben. Allein um die Anweisungen auf Arbeitsblättern zu verstehen, brauchen sie Hilfe. "Dass diese Kinder sich in Lernprogrammen zurechtfinden oder chatten, ist kaum denkbar", sagt Maresi Lassek, Vorsitzende des Grundschulverbandes und mittlerweile pensioniert.