Winfried Kretschmann: «Würde meine Enkel gern wiedersehen, aber jetzt müssen wir durchhalten»
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht im Interview über Regieren im Ausnahmezustand und lobt CSU-Chef Markus Söder.
Winfried Kretschmann bittet die Bürger im Interview um Geduld. "Man muss Krisen annehmen und darf nicht mit ihnen hadern. Das blockiert die eigene Kreativität. Man sollte sich nicht dauernd darüber ärgern, dass man so ein Zeug an der Backe hat." Ihm selbst helfe in dieser Zeit auch seine Religion: "Mein Glaube bedeutet Zuversicht. Als Politiker hat man auch Angst vor dem Scheitern. Wenn ich in so einer Krise versage, weil ich schwere Fehler mache, scheitere ich als Politiker, aber noch lange nicht als Mensch vor Gott."
Lesen Sie hier das ganze Interview:
SPIEGEL: Herr Ministerpräsident, wir befinden uns in einer der schwersten Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg. Viele Menschen sind verunsichert. Sie auch?
Kretschmann: Verunsichert ist nicht der richtige Ausdruck. Ich muss richtig handeln und möglichst sichere Entscheidungen treffen. Das ist schwieriger als sonst, weil über das Virus wenig bekannt ist. Die Folgen unseres Tuns sind schwer abzuschätzen.
SPIEGEL: Baden-Württemberg hat mit die meisten Corona-Infizierten. Sie haben weitreichende Maßnahmen beschlossen, um die Krise zu bewältigen, darunter eine strikte Ausgangsbeschränkung und Grenzkontrollen. Reicht das?