USA verzeichnen nun weltweit die meisten Toten in der Corona-Pandemie
In den USA sind binnen einem Tag rund 2000 an Covid-19 Erkrankte gestorben - inzwischen mehr als in jedem anderen Land der Welt. Auch ein Großteil der Besatzung des Flugzeugträgers "Theodore Roosevelt" ist infiziert.
Lange verzeichnete Italien weltweit die nach absoluten Zahlen meisten Toten in der Corona-Epidemie - nun ist das Land von den USA abgelöst worden. Wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht, starben bis Samstagabend (Ortszeit) mehr als 20.600 Menschen mit Covid-19. Die Daten ändern sich allerdings rasant: Verschiebungen, welches Land in der Coronakrise Höchststände erreicht, unterliegen einigen Schwankungen.
Erstmals waren bis Freitagabend (Ortszeit) binnen 24 Stunden in den USA mehr als 2000 Tote registriert worden. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen einem Tag in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie. Die Tageszahl am Samstag lag mit rund 1900 Toten wieder sehr hoch, aber etwas unter der des Vortages.
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es auch deutlich mehr bestätigte Infektionen mit dem Virus als in jedem anderen Staat der Welt. Laut der Johns-Hopkins-Universität sind es bereits rund 530.000 Infektionen. Die Werte einzelner Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen, Testquoten und hohen Dunkelziffer allerdings nur schwer vergleichen. Während etwa in Italien rund 60 Millionen Menschen leben, sind es in den USA mehr als fünfmal so viele.
De Blasio verkündet Schulschließungen
In der am schwersten betroffenen US-Stadt New York City, in der 5820 Menschen starben, ordnete Bürgermeister Bill de Blasio an, die Schulen bis Juni und damit de facto angesichts der dann beginnenden Sommerferien bis September geschlossen zu halten. Dies habe er nach einem Gespräch mit Anthony Fauci, dem Coronavirus-Berater von US-Präsident Donald Trump, beschlossen. 1,1 Millionen Schüler sind in New York City von der Entscheidung betroffen. Bislang gilt die Schulschließung bis 29. April.
Allerdings teilte nur wenige Stunden später der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, mit, die Entscheidung über die Verlängerung von Schulschließungen obliege ihm. Er schloss es nicht aus, die Schulen bis Juni zu schließen, eine solche Entscheidung müsse aber regional abgestimmt werden.
Auch US-Präsident Donald Trump widersprach der Gouverneur von New York. Während Trump angesichts der hart getroffenen Wirtschaft möglichst schnell eine Rückkehr zur Normalisierung des öffentlichen Lebens erreichen will und voraussichtlich am Dienstag ein Expertengremium vorstellen wird, das darüber beraten soll, warnt Cuomo vor einer zu frühen Wiedereröffnung der angeschlagenen Wirtschaft. Er werde nicht zwischen verlorenen Leben und verdienten Dollars wählen, sagte Cuomo am Samstag. "Ich bin nicht bereit, diese beiden Dinge zu trennen". In New York wurden binnen einem Tag 783 Todesfälle gemeldet.
An Bord des US-Flugzeugträgers USS "Theodore Roosevelt" ist mehr als jeder zehnte der 4800 Marinesoldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. 92 Prozent der Besatzung wurden bisher getestet, teilte die US-Marine mit. Bei 550 Besatzungsmitgliedern sei der Test positiv ausgefallen, bei 3673 negativ. 3696 Soldaten seien in Hotels und Kasernen auf der Pazifikinsel Guam gebracht worden, wo sich das Kriegsschiff derzeit befindet.