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Schul-Öffnung nach Corona: Länder reagieren skeptisch auf Leopoldina-Vorschläge

14 апреля
12:02 2020

Schulöffnung nur in kleinen Schritten und in den Hauptfächern, die jüngeren Abschlussjahrgänge zuerst: Die Empfehlungen der Leopoldina-Forscher stoßen bei mehreren Landesregierungen auf Skepsis.

Eine schnelle Öffnung von Grundschulen in der Coronakrise sieht Volker Bouffier, CDU-Ministerpräsident in Hessen, sehr skeptisch. Er könne sich nicht vorstellen, dass Hessen diesen Weg gehen werde, sagte Bouffier am Dienstag mit Blick auf die Empfehlungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Forscher sprechen sich dafür aus, "so bald wie möglich" mit einer schrittweisen Öffnung der Schulen unter anderem in den Grundschulen zu beginnen.

Die Stellungnahme der Leopoldina überzeuge ihn nicht in allen Bereichen, sagte Bouffier. Es handle sich um eine Empfehlung unter vielen. Die Einschätzungen der Akademie gelten allerdings als wichtige Grundlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder. Die Politiker wollen am Mittwoch über mögliche Lockerungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sprechen.

Auch NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hält es für ausgeschlossen, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland schon unmittelbar nach den Osterferien "am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen". Die Landesregierung verhandle derzeit mit den Kitaträgern über einen Stufenplan und bereite einen "Maßnahmenkatalog für ein sicheres Beisammensein zwischen Kindern und Erzieherinnen und Erziehern" vor, sagte Stamp der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Hygiene mit Kindern üben

Bei den Maßnahmen gehe es um Hygieneregeln, die mit den Kindern eingeübt werden müssten, zum Beispiel das Händewaschen. Die Landesregierung diskutiere darüber, "dies zunächst mit den älteren Kindern einzuüben und dann jahrgangsweise zu erweitern", sagte der stellvertretende Ministerpräsident. "Eventuell könnten wir Ende des Monats damit beginnen, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bis dahin gewährleistet werden kann."

Die SPD-Ministerpräsidenten wollen mögliche Lockerungen der Corona-Regeln an eine Reihe von Voraussetzungen knüpfen. Das sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer der "Allgemeinen Zeitung Mainz". Zu den Indikatoren gehören demnach eine niedrige Rate der Neuansteckungen, eine ausreichende Kapazität des Gesundheitssystems, die ausreichende Nachverfolgung von Infizierten und den Kontaktpersonen, die Ausweitung von Tests und ausreichend Schutzausrüstung.