Ölpreis: Ölstaaten in Opec+ einigen sich auf Förderkürzung
Die wichtigsten Öl-exportierenden Länder haben sich darauf verständigt, ab Mai weniger Rohöl zu fördern. Der zuletzt rasant gefallene Ölpreis dürfte bald steigen.
Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat sich mit ihren Kooperationsstaaten auf eine Förderkürzung bei Rohlöl geeinigt. Mexiko, das eine Übereinkunft zuletzt blockiert hatte, stimmte dem zu. Die 23 Länder in der Opec+ wollen im Mai und Juni 9,7 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) pro Tag weniger fördern, schrieb die mexikanische Energieministerin Rocío Nahle auf Twitter.
Bereits am Freitag hatten sich die Kernstaaten der Opec und die Kooperationspartner - bis auf Mexiko – auf eine Drosselung der Fördermengen geeinigt. Hintergrund ist der historisch niedrige Ölpreis, den die Staaten so wieder in die Höhe treiben wollen.
Mexiko wollte weniger kürzen als von der Opec gefordert
Der Preisverfall wurde zum einen durch die niedrige Ölnachfrage infolge der Coronakrise ausgelöst, zum anderen durch einen Preiskampf zwischen Opec-Führungsland Saudi-Arabien und Russland. Diese hatten sich in einem ersten Anlauf Anfang März nicht auf eine Förderkürzung einigen können. Schließlich hatte Russland der Opec angeboten, einzulenken und die Fördermenge zu drosseln.
In der Opec-Einigung war vorgesehen, dass Mexiko seine Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag drosseln sollte, das Land wollte aber nicht so weit gehen. Am Freitag einigte sich Mexiko dann zunächst mit den USA über eine Förderkürzung.
Sein Land werde die Produktion um 100.000 Barrel pro Tag senken, sagte Mexikos Präsident López Obrador. Im Gegenzug habe US-Präsident Donald Trump zugesagt, die US-Fördermenge um 250.000 Barrel zu reduzieren. Medienberichten zufolge konnte Mexiko die Kürzung um 100.000 Barrel pro Tag bei der Einigung mit den Staaten der Opec+ durchsetzen.
Trump: Deal wird "Hunderttausende Arbeitsplätze" retten
Trump lobte den Deal auf Twitter. "Dies wird Hunderttausende Arbeitsplätze in der US-Energiebranche retten", schrieb er. "Ich möchte Präsident Putin von Russland und König Salman von Saudi-Arabien danken und ihnen gratulieren. Ich habe gerade vom Oval Office aus mit ihnen gesprochen. Ein großartiger Deal für alle!"