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Coronavirus News am Donnerstag: Die wichtigsten Entwicklungen zu Sars-CoV-2 und Covid-19

09 апреля
15:41 2020

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán dehnt den Lockdown im Land auf unbestimmte Zeit aus. Die News im Überblick.

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Orbán verlängert landesweite Ausgangssperren auf unbestimmte Zeit

16.57 Uhr: Ungarn hat die landesweiten Ausgangssperren auf unbestimmte Zeit verlängert, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite und forderte die Bürger auf, sich trotz der Osterfeiertage daran zu halten. Die Regierung werde die Aufrechterhaltung der Beschränkungen wöchentlich überprüfen.

Ungarn hat offiziell 980 bestätigte Infektionen und 66 Todesfälle, obwohl die Regierung eingeräumt hat, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle wahrscheinlich viel höher liege.

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán hatte weitreichende Notstandsgesetze im Kampf gegen Pandemie durchgesetzt - und damit seine Macht erweitert und das Parlament ausgehebelt. Zuvor hatte er Ende März zweiwöchige Ausgangsbeschränkungen angeordnet, diese sollten zunächst bis zum 11. April gelten.

Demnach dürfen die Menschen ihre Wohnungen nur verlassen, wenn sie einen triftigen Grund haben, etwa Einkäufe oder das Versorgen von Angehörigen. Besuche von Verwandten und Freunden zählen nicht dazu. Spaziergänge und Sport im Freien sind erlaubt, sofern

NDR bringt Corona-Podcast mit Virologe Drosten nur noch jeden zweiten Tag

16.46 Uhr: Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) bietet den erfolgreichen Corona-Podcast mit Wissenschaftler Christian Drosten ab der nächsten Woche nicht mehr wie bislang täglich an. Aus Zeitgründen gebe es das Update mit dem Leiter der Virologie an der Berliner Charité künftig nur noch jeden zweiten Tag unter der Woche, teilte der NDR am Donnerstag mit. Nach Ostern zunächst Dienstag und Donnerstag und danach stets montags, mittwochs und freitags. Auch auf Bitten von Drosten sei der Rhythmus verlangsamt worden.

Gericht: Klinik darf werdendem Vater in der Coronakrise den Zutritt zu Kreißsaal verwehren

16.23 Uhr: Die Krankenhäuser dürfen einem werdenden Vater in der Coronakrise den Zutritt zum Kreißsaal verwehren. Das hat das Verwaltungsgericht Leipzig am Donnerstag auf den Eilantrag eines Mannes hin entschieden (Az. 7 L 192/20). Der werdende Vater wollte seiner Lebensgefährtin bei der Geburt von Zwillingen in der Uniklinik Leipzig zur Seite stehen. Die Krankenhäuser in der Messestadt verbieten den Partnern aber derzeit den Zutritt. An dieser Entscheidung war viel Kritik laut geworden.

Das Verwaltungsgericht lehnte jedoch den Antrag des Mannes ab. Das Zutrittsverbot sei durch das Hausrecht der Uniklinik gedeckt, begründete das Gericht. Es diene der Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus. Die Maßnahme sei verhältnismäßig, also "geeignet, erforderlich und angemessen", teilte das Gericht mit.

Das Argument des Vaters, er könne ausreichend Abstand zum medizinischen Personal halten, Schutzkleidung anziehen und sei außerdem auch bereit, sich einem Coronatest zu unterziehen, überzeugte die Richter nicht. Ein negativer Test im Vorfeld der Geburt biete keine ausreichende Sicherheit. Schutzkleidung sei derzeit nicht in dem Maße verfügbar, dass sie Begleitpersonen zur Verfügung gestellt werden könne, hieß es.

Das Interesse des Vaters, an der Geburt teilzunehmen, sei nachvollziehbar. Aber das öffentliche Interesse an der Aufrechterhaltung eines funktionierenden Krankenhausbetriebes überwiege. Gegen den Beschluss könne der Mann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen einlegen.

Merkel: "Jetzt nicht leichtsinnig sein"

16.08 Uhr: Die Kurve der Neuinfektionen in der Coronakrise flacht sich ab - und auch Kanzlerin Merkel sieht eine positive Entwicklung. Eine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen müsse es nicht geben - trotzdem sei noch Vorsicht geboten. Lesen Sie hier mehr dazu.

Bereits hundert Ärzte in Italien nach Infektion mit Coronavirus gestorben

16.00 Uhr: In Italien sind nach Angaben der Ärztekammer schon hundert Mediziner an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der verstorbenen Kollegen liege bei 100 und mittlerweile vielleicht sogar schon bei 101, sagte ein Sprecher des Dachverbands der italienischen Ärzte- und Zahnärztekammern (FNOMCeO) am Donnerstag.

Lesen Sie hier mehr dazu, wie es sich verhindern lässt, dass Kliniken zu Beschleunigern der Pandemie werden.

Deutsche Wissenschaftler raten, bei Coronatests weiter Prioritäten zu setzen

15.50 Uhr: Deutsche Wissenschaftler raten bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie dazu, bei Tests weiterhin Prioritäten zu setzen. Da die Kapazitäten beschränkt seien, sollten vorrangig Menschen mit einem konkreten Krankheitsverdacht, medizinisches Personal und enge Kontaktpersonen von Infizierten getestet werden, sagte Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz.

Auch Charité-Experte Christian Drosten riet zu symptomgerichteten Tests und Tests bei Hochrisiko-Kontakten. Alles andere halte er im Moment für Zeit- und Energieverschwendung. Denn es mangele weltweit an Nachschub für die Reagenzien, die für diese Tests auf Viren-Erbgut nötig seien. Das Robert Koch-Institut hat seit rund zwei Wochen auch den Aufenthalt in einem Risikogebiet als ein Kriterium für Tests gestrichen.

Bisher gelten sechs bis sieben Prozent der Coronatests in Deutschland als positiv. Pro Woche werden bundesweit bis zu 500.000 Tests gemacht.

Bangkok verbietet den Verkauf von Alkohol

15.37 Uhr: Die thailändische Hauptstadt Bangkok verbietet im Kampf gegen das Coronavirus den Verkauf von Alkohol. Das gilt von diesem Freitag bis zum 20. April, wie ein Sprecher der Stadt am Donnerstag sagte. Normalerweise wird in diesem Monat das Neujahrsfest Songkran gefeiert, was mit Partys und Wasserschlachten verbunden ist. Es fällt auf den 13. bis 15. April, doch die diesjährigen Feiern wurden wegen der Covid-19-Pandemie gestrichen - auch, um eine große Reisewelle zu verhindern.

In Thailand wurden bislang 2423 Virusinfektionen verzeichnet, 32 Menschen starben. Mit dem Alkoholverbot über die Songkran-Zeit sollen Partygelage verhindert werden.

Polen führt Mundschutz-Pflicht ein

15.27 Uhr: Polen führt eine Mundschutz-Pflicht ein, um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen. Vom 16. April an müssten alle Bürger in der Öffentlichkeit Mund und Nase bedecken, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Donnerstag in Warschau. "Das muss keine Gesichtsmaske sein, ein Halstuch oder ein Schal tun es auch."

Außerdem verlängert Polen alle bisherig bestehenden Schutzmaßnahmen, allerdings mit unterschiedlich langer Dauer. Bis zum 19. April sollen weiterhin alle Läden mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Geschäften geschlossen bleiben, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Das Gleiche gelte für Friseursalons und Kosmetikstudios. Bis zum 26. April hält das Land an der Schließung aller Schulen fest. Auch internationale Flüge und Zugverbindungen wird es bis dahin nicht geben. Die Grenzen sollen bis zum 3. Mai geschlossen bleiben. Für Rückkehrer aus dem Ausland gilt so lange eine 14-tägige Quarantäne.

"Ohne diese Maßnahmen hätten wir jetzt nicht etwas mehr als 5000 Corona-Fälle, sondern 40.000", sagte Morawiecki. Er kündigte an, die Regierung werde nach Ostern über eine schrittweise Aufhebung der Restriktionen beraten, um Polen auf die "neue ökonomische Realität" vorzubereiten. In Polen gibt es dem Gesundheitsministerium zufolge derzeit 5341 bestätigte Coronavirus-Fälle und 164 Todesopfer.

Bundeswehr liefert Beatmungsgeräte nach Großbritannien

15.10 Uhr: In Großbritannien befürchtet die Regierung einen Kollaps des Gesundheitssystems. Nach einem Hilferuf aus London liefert die Bundeswehr nun Beatmungsgeräte in das Königreich. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wie ein spanisches Bergdorf dem Coronavirus trotzt

15.00 Uhr: Während sich das Coronavirus in Spanien rasant ausbreitet, gibt es im Bergdorf Zahara de la Sierra noch keinen einzigen Fall. Am Telefon verrät der Bürgermeister, was die Gemeinde tut, um sich zu schützen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Singapur meldet Höchstwert bei Neuinfektionen

14.56 Uhr: Singapur meldet 287 neue Coronavirus-Infektionen und damit den bisher größten Anstieg an einem Tag. Insgesamt sind nun 1910 Ansteckungen in dem südostasiatischen Stadtstaat bekannt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Mehr als 200 der neuen Fälle wurden auf Wohnheime für ausländische Arbeiter zurückgeführt. Singapur hat Tausende Arbeiter in Wohnheimen unter Quarantäne gestellt, nachdem sie mit mehreren Fällen der Atemwegserkrankung Covid-19 in Verbindung gebracht worden waren. Sechs infizierte Menschen sind in Singapur bisher gestorben.

Merkel sieht Hoffnungsschimmer

14.55 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel findet, es sei bislang "ganz gut" gelungen, das Gesundheitssystem in Deutschland nicht zu überlasten. Das sagte sie laut Teilnehmern in einer Sonder-Fraktionssitzung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Gerichte: Fitnessstudios bleiben geschlossen

14.50 Uhr: Auch Fitnessstudios müssen geschlossen bleiben, damit sich das neuartige Coronavirus nicht weiter ausbreitet. Das entschieden die Verwaltungsgerichtshöfe (VGH) von Baden-Württemberg in Mannheim und Hessen in Kassel in am Donnerstag bekannt gegebenen Eilbeschlüssen. (Aktenzeichen: 1 S 925/20 beziehungsweise 8 B 913/20.N)

Beide Betreiber hatten geltend gemacht, das Infektionsschutzgesetz biete keine ausreichende rechtliche Grundlage, um per Verordnung den Weiterbetrieb ihrer Fitnessstudios zu verbieten. Nach der im Eilverfahren nur groben und vorläufigen Prüfung befanden jedoch beide Gerichte, dass die Corona-Verordnungen voraussichtlich rechtmäßig sind.

Das Infektionsschutzgesetz lasse "die notwendigen Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung der Krankheit" ausdrücklich zu, befand der VGH Mannheim. Ob in einem Fitnessstudio die Krankheit bereits festgestellt wurde, sei dabei "unerheblich". Denn es gehe auch darum, Menschenansammlungen dort zu vermeiden.

US-Zentralbank legt Notfallprogramm über 2,3 Billionen Dollar auf

14.47 Uhr: Die US-Zentralbank legt im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie ein Notfallprogramm in Höhe von 2,3 Billionen Dollar auf. Damit solle die Wirtschaft unterstützt werden, vor allem die Unternehmen und die Kommunen, teilte die Federal Reserve (Fed) in Washington mit. Zentralbank-Chef Jerome Powell sagte, die wirtschaftliche Erholung müsse "so kräftig wie möglich" sein.

"Fusion"-Festival abgesagt

14.45 Uhr: Das "Fusion"-Festival auf dem ehemaligen Flugplatzgelände Lärz (Mecklenburg-Vorpommern) fällt in diesem Jahr aus. "Angesichts der Lage und der Aussichten, die wir jetzt sehen, können wir das Festival in diesem Jahr nicht durchführen", teilten die Veranstalter auf der Internetseite mit. Das nächste Fusion-Festival soll den Angaben zufolge vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2021 stattfinden. Das Festival mit Musik, Theater und Kunstperformances war Veranstalterangaben zufolge mit rund 70.000 Tickets bereits ausverkauft.

6,6 Millionen neue Arbeitslose in den USA

14.41 Uhr: Die Zahl der Arbeitslosen in den USA ist erneut massiv angestiegen. In der vergangenen Woche meldeten sich 6,6 Millionen Menschen neu arbeitslos, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Damit haben binnen drei Wochen rund 16 Millionen Menschen in den USA ihren Job verloren.

KMK-Präsidentin: Verschiebung der Sommerferien kein Thema

14.39 Uhr: Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagt, eine Verschiebung der Sommerferien stehe derzeit nicht zur Debatte. "Wir alle wollen, dass das Schuljahr 2020/2021 plangemäß starten kann", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Es kann sein, dass einzelne Abiturprüfungen - je nachdem, wann die Länder in die Sommerferien starten – zu Beginn der Sommerferien abgelegt werden müssen."

Robert Koch-Institut startet große bundesweite Antikörperstudien

14.37 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) startet große bundesweite Antikörperstudien zur Verbreitung des Coronavirus. Damit soll ermittelt werden, wie viele Menschen bereits eine Infektion durchmachten und damit nun zumindest für eine gewisse Zeit immun gegen das Virus sind, teilte das RKI in Berlin mit. Das ist bisher nicht bekannt.

Untersucht wird, ob sich im Blut der Studienteilnehmer Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachweisen lassen, was ein sicherer Hinweis auf eine durchgemachte Infektion ist. "Von diesen Studien erwarten wir uns ein genaueres Bild über das Sars-CoV-2-Geschehen in Deutschland", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Die Infektion verlaufe häufig mild oder sogar unbemerkt. Die Ergebnisse der Antikörperstudien seien "von großer Bedeutung, um den Verlauf und Schwere der Pandemie genauer abschätzen und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen besser bewerten zu können", sagte Wieler.

Giffey - Bereits 80.000 Anträge auf Notfallkinderzuschlag

14.34 Uhr: Der Notfallkinderzuschlag wird seit Anfang April Familienminister Franziska Giffey zufolge erheblich nachgefragt. In den ersten acht Tagen seien bereits 80.000 Anträge für den Zuschlag zum Kindergeld eingegangen, sagt Giffey. Der Zuschlag von bis zu 185 Euro zum Kindergeld kann an Eltern gezahlt werden, die einen massiven Einkommensverlust erlitten haben. Dazu wird das Gehalt von März zugrunde gelegt.

Händel-Festspiele in Halle abgesagt

14.29 Uhr: Die Händel-Festspiele in Halle werden abgesagt. Das sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) in Halle. Eigentlich hätten mehr als 100 Veranstaltungen vom 29. Mai bis 14. Juni 2020 in der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) stattfinden sollen. Die Festspiele ziehen jährlich Zehntausende Klassikfans aus der ganzen Welt in die Geburtsstadt des Barockkomponisten.

Mehr als 100 Menschen in Altenheim in Budapest infiziert

14.25 Uhr: In einem Altenheim in Budapest haben sich mehr als 100 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Dies gab Ungarns oberste Amtsärztin Cecilia Müller in Budapest bekannt. Fünf Senioren seien an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Unter den Infizierten seien Bewohner und Pfleger, sagte sie weiter, ohne dies weiter aufzuschlüsseln.

Früheren Medienberichten zufolge leben in dem betroffenen Altenheim 500 ältere Menschen, viele von ihnen mit Vorerkrankungen. Bis Donnerstag waren in Ungarn 980 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Bisher wurden 66 Tote gemeldet, 96 Patienten gelten als genesen.

Australiern drohen Geldstrafen und Gefängnis bei Osterausflügen

14.20 Uhr: Wer sich in Australien zu Ostern ohne triftigen Grund außerhalb seines Zuhauses aufhält, muss mit heftigen Strafen rechnen. In einer Ansprache ermahnte Premierminister Scott Morrison die Bevölkerung: "Dieses Ostern bleiben wir zu Hause. Verreist nicht, geht nicht weg." Wegen der Coronavirus-Ausbreitung sind in Australien derzeit alle Reisen und Ausflüge für nicht lebensnotwendige Zwecke verboten.

Die Regierungen der Bundesstaaten drohten Bürgern unter anderem mit Bußgeld von 1000 Australischen Dollar (rund 570 Euro) und sechs Monaten Gefängnis, sollte die Polizei sie bei Verstößen gegen die Ausgangssperren erwischen. Im Bundesstaat New South Wales gab es Geldstrafen für Menschen, die von der Polizei in Parks ohne sonstige sportive Tätigkeit auf Bänken erwischt wurden. Um Ansammlungen zu verhindern, wurden die meisten Strände rund um die Metropole Sydney geschlossen. In Südaustralien wurde eine Gruppe mit Bußgeldzahlungen von insgesamt 11.000 Dollar belegt. Die Menschen hatten eine Party veranstaltet und gegen die geltenden Abstandsregeln verstoßen.

In Australien sind bisher 6087 Sars-CoV-2-Infektionen und 51 Tote im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bestätigt.

Hamburgs Bürgermeister will Exit-Strategie kommenden Mittwoch festlegen

14.17 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dringt auf eine schrittweise Exit-Strategie zur Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Diese solle am Mittwoch nach Ostern in der Konferenz der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten festgelegt werden, wird er vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitiert. "Wir haben vereinbart, die Lage nach Ostern gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut zu bewerten und dann zu entscheiden, wie es weitergeht. Es muss eine Exit-Strategie geben, aber nicht jede Phase wird schon ein festes Datum haben können."

Regierung: Gesundheitszustand von Boris Johnson "verbessert sich weiter"

14.13 Uhr: Der Gesundheitszustand des unter einer Coronavirus-Infektion leidenden britischen Premierministers Boris Johnson verbessert sich Regierungsangaben zufolge zusehends. Johnson habe eine "gute" dritte Nacht auf der Intensivstation des Londoner St.-Thomas-Krankenhauses verbracht und befinde sich weiter auf dem Weg der Besserung, teilte ein Sprecher des Premiers mit. Der Regierungschef war am Sonntag ins Krankenhaus gekommen, am Montag wurde er auf die Intensivstation verlegt.

Spahn in Unionsfraktion vorsichtig optimistisch

14.10 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich ablehnend zu weitgehenden Lockerungen der harten Beschränkungen für die Bürger im Kampf gegen die Coronakrise geäußert. Es werde bei den nach Ostern anstehenden Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder nicht um einen Ausstieg aus den Vorkehrungen gehen, sondern maximal um die Lockerung einzelner Maßnahmen, sagte Spahn Teilnehmern einer Sonder-Videokonferenz der Unionsfraktion zufolge.

Zugleich zeigte er sich demnach hoffnungsvoll, dass die harten Beschränkungen Wirkung zeigen. Er sei vorsichtig optimistisch, dass der jetzt zu erwartende Gipfel bei der Zahl der Infektionen nicht zu groß sein werde, wurde Spahn zitiert. Es gebe eine hohe Zahl von Corona-Tests und auch die Beschaffung von Masken und anderem Schutzmaterial laufe jetzt.

107-jährige Niederländerin offenbar von Coronavirus-Infektion genesen

14.07 Uhr: Eine 107-jährige Frau aus den Niederlanden hat sich einem Bericht zufolge von einer Coronavirus-Infektion erholt und ist damit womöglich die älteste Überlebende der Pandemie weltweit. Cornelia Ras wurde am Montag von ihren Ärzten mitgeteilt, dass sie das Virus besiegt habe, berichtet ihre Nichte Maaike de Groot in der Zeitung "AD". "Wir haben nicht erwartet, dass sie das überleben würde."

Ras erkrankte der Zeitung zufolge am 17. März, einen Tag nach ihrem Geburtstag, nachdem sie zusammen mit anderen Bewohnern ihres Pflegeheims einen Gottesdienst auf Goeree-Overflakkee, einer Insel im Südwesten des Landes, besucht hatte. Sie und 40 weitere Gottesdienstbesucher seien positiv auf das Virus getestet worden. Zwölf Menschen aus dieser Gruppe seien inzwischen gestorben. Vor Ras war der 104-jährige Amerikaner Bill Lapschies bislang der älteste dokumentierte Genesene.

IWF erwartet katastrophales Jahr für die Weltwirtschaft

14.03 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem katastrophalen Jahr für die Weltwirtschaft. "Wir sind mit einer noch nie dagewesenen Krise konfrontiert", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa kurz vor Beginn der Frühjahrestagung, die dieses Jahr nur virtuell stattfinden kann. "Ich habe aber keinen Zweifel, dass wir die Herausforderungen meistern werden." Ermutigend sei zum Beispiel, dass Regierungen rund um den Globus bereits rund acht Billionen Dollar an Finanzhilfen bereitgestellt hätten.

Kommenden Dienstag will der IWF seine konkreten Prognosen im Weltwirtschaftsausblick veröffentlichen. Georgiewa sagte, es werde wohl den stärksten Einbruch seit der Großen Depression vor fast 100 Jahren geben. Die Weltwirtschaft werde 2020 deutlich im negativen Bereich landen. Vor drei Monaten hatte der IWF für dieses Jahr noch ein Wachstum beim Pro-Kopf-Einkommen in mehr als 160 Ländern prognostiziert - jetzt wird mit einem Rückgang in mehr als 170 Staaten gerechnet.

Sollte das weitgehend zum Stillstand gekommene öffentliche Leben im zweiten Halbjahr zusammen mit der Wirtschaft wieder anspringen, könnte es 2021 eine Teilerholung geben. Dieser Ausblick sei aber mit "immenser Unsicherheit" behaftet, so Georgiewa. "Es kann auch schlechter kommen." Das hänge vor allem von der Dauer der Pandemie ab.

Die Krise trifft laut IWF alle Länder. Ärmere Staaten und Entwicklungsländer könnten aber nicht so gut darauf reagieren. Sie hätten schlechtere Gesundheitssysteme, weniger Rücklagen im Haushalt und seien stärker unter Druck von Investoren. "In den vergangenen zwei Monaten wurden aus Entwicklungsländer-Portfolios rund 100 Milliarden Dollar abgezogen - mehr als drei Mal so viel wie in der Weltfinanzkrise." Georgiewa ergänzte, zuletzt von mehr als 90 Ländern Anträge auf Notfallfinanzierungen erhalten zu haben. Das sei bislang noch nicht vorgekommen.

Bundesliga im Mai trotz Corona: "Das wäre verantwortungslos"

Trotz Pandemie will die Bundesliga ab Mai weiterspielen. Eine Taskforce soll dafür den Rahmen schaffen. Mediziner Fritz Sörgel sieht das kritisch. Mehr dazu lesen Sie hier.

Gottesdienste mit Besuchern bleiben verboten

13.58 Uhr: Die Kirchenbänke werden während der Coronakrise auch an Ostern leer bleiben. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat einen Eilantrag gegen das Gottesdienstverbot abgelehnt.

Studie: Europäer haben Coronavirus nach New York gebracht

13.50 Uhr: Hauptsächlich Reisende aus Europa und nicht aus Asien haben das Coronavirus Studien zufolge in den Großraum der US-Metropole New York gebracht. Zudem zirkulierte das Virus bereits seit Mitte Februar und damit Wochen, bevor der erste bestätigte Infektionsfall bekannt wurde, wie die Zeitung "The New York Times" berichtet.

Die Stadt New York und der gleichnamige Bundesstaat sind in den USA besonders heftig von der Pandemie getroffen. Mehr als 6200 der bisher US-weit mehr als 14.800 Toten gab es dort. "Diese Zahl der Toten wird weiter ansteigen", sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch auf seiner täglichen Pressekonferenz.

"Die Mehrheit (der Fälle) ist klar europäisch", zitierte die Zeitung den Genforscher Harm van Bakel von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, der Mitautor einer der Studien ist. Bislang sind die Ergebnisse von van Bakel und Kollegen nicht in einem begutachteten Fachjournal erschienen. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen dem Bericht zufolge auch Forscher der NYU Grossman School of Medicine in New York - obwohl sie eine andere Gruppe von Fällen untersuchten.

Beide Teams hatten seit Mitte März Genome des Virus unter New Yorkern analysiert. Zudem stellten beide Forscherteams fest, dass das Virus sich bereits zuvor unbemerkt verbreitet hatte, aber mithilfe breit angelegter Testprogramme hätte entdeckt werden können.

US-Präsident Donald Trump hatte Ende Januar Ausländern die Einreise verboten, sofern sie sich zuvor in China aufgehalten hatten - dort liegt der erste bekannte Ausbruchsort des Virus. Am 11. März verkündete Trump auch ein zwei Tage später in Kraft tretendes Verbot der Einreise aus den meisten europäischen Ländern; zu dem Zeitpunkt waren der Zeitung zufolge bereits Reisende in New York mit dem Virus angekommen.

Saudisches Militärbündnis kündigt Waffenruhe in Jemen an

13.40 Uhr Die von Saudi-Arabien geführten Truppen der Golf-Länder, die in Jemen Krieg gegen die Huthi-Rebellen führen, haben für den heutigen Donnerstag einen zweiwöchigen Waffenstillstand angekündigt. Der Sprecher der militärischen Koalition, Oberst Turki al-Maliki, begründet den Schritt mit dem Ausbruch des Coronavirus in dem kriegsversehrten und ärmsten Land der arabischen Halbinsel.

Der Waffenstillstand könnte verlängert werden, wenn auch die jemenitische Regierung dem Waffenstillstandsaufruf des UN-Sondergesandten für den Jemen, Martin Griffiths folge, sagte Maliki. Der Krieg in Jemen dauert bereits über fünf Jahre. Durch Luftangriffe wurden dort zahllose Krankenhäuser und andere staatliche Einrichtungen zerstört. Das ohnehin unzureichende Gesundheitssystem hat der Epidemie kaum noch etwas entgegenzusetzen. Der Waffenstillstand bietet womöglich aber Gelegenheit, die erst kürzlich abgebrochenen Friedensverhandlungen zwischen Riad und den in Sanaa herrschenden Huthis wieder aufzunehmen. (suk)

Mehr als tausend Bundespolizisten wegen Corona-Verdacht außer Dienst

13.07 Uhr: Bei der Bundespolizei waren zuletzt mehr als tausend Mitarbeiter wegen des Verdachts auf eine Coronavirus-Infektion oder vorsorglich in Quarantäne. Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an den FDP-Bundestagsabgeordneten Benjamin Strasser hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die "Augsburger Allgemeine" darüber berichtet.

"Bei 1.042 Angehörigen der Bundespolizei besteht zum Stichtag 31. März 2020 der Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus bzw. wurden vorsorgliche Quarantäne-Maßnahmen festgelegt", schreibt das Innenministerium. Besonders viele Betroffene waren es bei der Bundespolizeidirektion München (286 Menschen). Bei 66 Angehörigen der Bundespolizei sind demnach Infektionen bestätigt.

Strasser machte mangelnde Schutzausrüstung für die Ausfälle verantwortlich. "Es ist problematisch, dass es immer noch einen geringen Bestand an Atemschutzmasken mit Filtern gibt", sagte der FDP-Abgeordnete der "Augsburger Allgemeinen".

Aus einer früheren Auskunft des Innenministeriums an Strassers Fraktionskollegen Oliver Luksic geht hervor, dass die Bundespolizei Mitte März über rund 40.000 höherwertige Schutzmasken (FFP2 oder FFP3) verfügte sowie über rund 71.000 Mundschutze. Die Bundespolizei hat rund 40.000 Vollzugsbeamte. "Bei ausgiebiger Nutzung sind diese Vorräte innerhalb weniger Tage aufgebraucht, daher können nicht alle bei Kontrollen ausreichend ausgestattet sein", kritisierte Luksic. "Die Bundesregierung muss daher alles dafür tun, den Schutz unserer Polizisten auf Straßen, Bahnhöfen oder Flughäfen durch ausreichende Schutzausrüstung zu verbessern."

Bundesregierung plant Produktionsoffensive für Schutzkleidung

12.27 Uhr: Deutschland soll unabhängig werden von ausländischen Lieferanten von Schutzausrüstung: Die Regierung richtet deshalb einen Produktionsstab ein und lockt Firmen mit lukrativen Verträgen.

Spaniens Ministerpräsident Sánchez warnt vor Auseinanderfallen der EU

12.25 Uhr: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez befürchtet, dass die Europäische Union als Folge der Coronakrise auseinanderbrechen könnte. "Die EU ist in Gefahr, wenn es keine Solidarität gibt", sagte er. Lesen Sie hier mehr.

Studie: Deutsche Krankenhäuser gut ausgestattet, an Personal mangelt es aber

12.21 Uhr: Die Krankenhäuser in Deutschland verfügen einer Studie zufolge im internationalen Vergleich über eine hervorragende Ausstattung, aber über nur wenig Personal. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Demnach entfallen hierzulande sechs Betten auf 1000 Einwohner. Damit verfüge Deutschland hinter Japan und Südkorea über die dritthöchste Bettendichte weltweit. Italien komme auf 2,6 Betten je 1000 Einwohner, Großbritannien auf 2,1. Auch was die Ausstattung mit Intensivbetten angeht, sei Deutschland in Europa Spitzenreiter. Zudem seien rund 20.000 Beatmungsgeräte verfügbar. In Frankreich etwa seien es nur 5000.

Zugleich konstatieren die IW-Experten einen deutlichen Personalmangel: Mit 2,4 Klinikärzten je 1000 Einwohner liege Deutschland international lediglich im Mittelfeld. Die Schweiz etwa erreiche einen Wert von 3,2, Dänemark von 2,8. Als besorgniserregend beschreiben die Autoren das Fehlen von Pflegekräften. Auf 1000 Einwohner kämen hier nur 5,6 Pfleger. In Norwegen seien es hingegen neun.

Erste Erntehelfer aus Rumänien in Berlin gelandet

12.00 Uhr: Am Flughafen Berlin Schönefeld ist am Donnerstagvormittag das erste Flugzeug mit Erntehelfern aus Rumänien gelandet. Im Laufe des Tages werden dort zwei weitere Flieger erwartet, sagte eine Flughafensprecherin. Insgesamt sollen am Donnerstag rund 530 Arbeiter in Schönefeld ankommen. Die Fluggesellschaft Eurowings hat zudem zwei weitere Landungen am Flughafen Düsseldorf - ebenfalls aus Rumänien - für den Nachmittag bestätigt. Die Helfer würden am Flughafen zunächst medizinisch untersucht.

Die Flugzeuge werden von den Agrarbetrieben gechartert, die die Helfer auch vom Flughafen abholen sollen. Über ein Portal des Deutschen Bauernverbands müssen sie die benötigten Arbeitskräfte anmelden. Laut Bauernverband lagen bis Donnerstagvormittag für den Monat April die Anmeldungen für rund 9900 Saisonkräfte vor, deren Daten an die Bundespolizei übermittelt wurden. Für Mai seien bislang weitere 4300 Anmeldungen eingereicht worden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten sich am vergangenen Donnerstag geeinigt, 80.000 ausländische Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland zu fliegen. Um beim Ernten und anderen dringenden Feldarbeiten zu helfen, können im April und Mai je 40.000 Menschen kommen. Die Arbeiter werden vor allem zur Spargelernte dringend benötigt.

Überladener Kleinlaster muss in Rheinland-Pfalz Nudeln zurücklassen

11.30 Uhr: Viel zu viele Nudeln für einen zu kleinen Lastwagen: Der Fahrer eines mit zwölf Paletten Teigwaren beladenen Kleinlasters hat einen Teil seiner Ware in Rheinland-Pfalz zurücklassen müssen, weil das Fahrzeug um mehr als das Doppelte überladen war, wie die Polizei Mainz mitteilte. Statt der erlaubten 3500 Kilogramm brachte der Laster 7680 Kilogramm auf die Waage.

Einer Zivilstreife der Verkehrsdirektion Wörrstadt fiel der Kleinlaster am Mittwoch auf der Autobahn 61 bei Bingen auf, weil er stark nach rechts geneigt war. Bei der Kontrolle gab der 41-jährige Fahrer zu, dass das Fahrzeug schon kurz nach dem Start in Italien mit der Ladung von 14 Paletten Nudeln überfordert gewesen sei. Da es bei jeder Lenkbewegung ins Schlingern geriet, hatte der Mann dort bereits zwei Paletten zurückgelassen.

"Auch wenn Lebensmittel derzeit überall dringend gebraucht werden, war eine so gefährliche Gewichtsüberschreitung nicht mehr zu verantworten", teilte die Verkehrsdirektion Mainz mit. Der Fahrer musste weitere Paletten abladen. Gegen ihn wurde ein Bußgeld erhoben.

Lesen Sie hier, mit welchen Schwierigkeiten Lastwagenfahrer in der Coronakrise umgehen müssen.

Bayern hält an Soforthilfen fest

11.20 Uhr: Während Nordrhein-Westfalen die Auszahlung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen wegen Betrugsversuchen stoppt, hält Bayern an der Auszahlung fest. "Die Hilfen laufen weiter", sagte ein Sprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag in München. Aus Bayern seien keine Betrugsversuche bekannt.

650.000 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet

10.50 Uhr: Es ist ein Anstieg um 40 Prozent binnen einer Woche: Immer mehr Unternehmen melden nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit wegen der Coronakrise Kurzarbeit an. Wie viele Menschen davon betroffen sind, ist noch offen.

Formel 1 strebt Saisonstart im Juli in Europa an

10.34 Uhr: Die Königsklasse des Motorsports möchte im Sommer wieder auf die Rennstrecken zurückkehren - zur Not ohne Zuschauer. Die NFL verlegt die Draft ins Homeoffice. Verfolgen Sie hier den Nachrichten-Überblick im Sport.

Greenpeace: Staat muss Demos auch in der Coronakrise ermöglichen

10.20 Uhr: Greenpeace prangert unverhältnismäßige Beschränkungen für Versammlungen und Demonstrationen wegen der Coronakrise an. "Politische Beteiligung ist auch in Zeiten von Corona unverzichtbar. Über Jahrzehnte gewachsene Demonstrationsformen wie die Ostermärsche komplett zu verbieten, verstößt gegen das Versammlungsrecht", kritisierte Greenpeace-Expertin und Juristin Anna von Gall am Donnerstag. Die Bundesländer müssten Demonstrationen ermöglichen, wenn die Teilnehmer Maßnahmen gegen die Ansteckungsgefahr beachten.

Die Versammlungsfreiheit sei durch die Corona-Maßnahmen einzelner Bundesländer unverhältnismäßig stark eingeschränkt, meinen die Autoren einer Studie, die Greenpeace bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) in Auftrag gegeben hat. Thüringen und Bayern kämen einem Versammlungsverbot etwa sehr nahe, indem sie ausdrücklich Demonstrationen und Versammlungen verbieten, kritisiert Greenpeace. Eine Behörde in Münster habe eine Mahnwache gegen einen unmittelbar bevorstehenden Uranmülltransport von Gronau nach Russland unter Auflagen letztlich zugelassen, nachdem ein Eilantrag bei Gericht eingereicht worden sei.

Razzia auf Kreuzfahrtschiff in Australien

10.10 Uhr: Australische Behörden vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Anlegen des Kreuzfahrtschiffes "Ruby Princess" und Coronavirus-Infektionen in ihrem Land. Eine Ermittlung soll nun Klarheit schaffen.

Betrugsverdacht: NRW stoppt vorerst Auszahlung von Soforthilfen

9.48 Uhr: Nordrhein-Westfalen hat die Auszahlung von Landes-Soforthilfen für Soloselbstständige und Kleinstbetriebe vorerst gestoppt. Das habe das Wirtschaftsministerium (MWIDE) in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt entschieden, teilte die Staatskanzlei mit. Demnach haben Betreiber auf Fake-Seiten mit gefälschten Antragsformularen Daten abgefischt und diese mutmaßlich für kriminelle Machenschaften genutzt.

Daraufhin habe das Land die Bezirksregierungen angewiesen, die weitere Auszahlung der Gelder vorerst auszusetzen.

Kleinunternehmen und Selbstständige können dem Ministerium zufolge aber weiter die Soforthilfe beantragen. Es solle dafür aber ausschließlich die offizielle Internetseite genutzt werden - https://soforthilfe-corona.nrw.de. Das Ministerium will zeitnah über die weitere Entwicklung informieren. Antragsteller, die auf ihre Überweisung warten, wurden um Geduld gebeten.

Ärzte ohne Grenzen befürchten katastrophale Zustände in Afrika

9.30 Uhr: Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen befürchtet katastrophale Auswirkungen der Corona-Pandemie in Afrika. "Schwere Fälle zu behandeln, ist wegen der geringen Zahl an Intensivstationen gar nicht möglich", sagte der für die Organisation arbeitende Epidemiologe Maximilian Gertner im Interview der "Sächsischen Zeitung". Selbst einfache Schutzmaßnahmen seien wegen der Lebensverhältnisse in afrikanischen Staaten oft nicht möglich. "Wer beengt wohnt und keinen Wasseranschluss hat, kann sich nur schwer vor einer Infektion schützen", sagte Gertler.

"Ärzte ohne Grenzen" unterstütze zahlreiche afrikanische Länder bei der Ausbildung von medizinischem Personal, der Einrichtung von Isolierzentren und Desinfektionsstationen und mit fachlicher Beratung, sagte Gertler. Neben dem Mangel an Schutzausrüstung würden auch Reisebeschränkungen der afrikanischen Staaten die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen vor Herausforderungen stellen. "Es bestehen oftmals Einreiseverbote für Mitarbeiter, die wir dringend brauchen", sagte Gertler in dem Interview.

Bauernpräsident erleichtert über Einreise von Saisonkräften

09.00 Uhr: Das Verbot der Einreise für Saisonkräfte in der Coronakrise hatte die Bauern kalt erwischt. Inzwischen ist klar, dass viele von ihnen unter strengen Auflagen doch kommen dürfen. "Wir sind erleichtert: Durch diese Regelung bleiben unsere Betriebe arbeitsfähig", begrüßte der Präsident Joachim Rukwied im Bayerischen Rundfunk die Ausnahme. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten sich darauf geeinigt, 80.000 ausländische Saisonkräfte nach Deutschland zu fliegen. Die Helfer werden unter anderem dringend für die Spargelernte gebraucht.

Heute sollen erste Flüge am Flughafen Düsseldorf sowie am Flughafen Berlin-Schönefeld landen. Im Vergleich zu deutschen Erntehelfern hätten die ausländischen Saisonkräfte mehr Erfahrung: "Ohne die wäre es nicht gegangen." Die Einreise per Flugzeug führe allerdings zu höheren Kosten, räumte Rukwied ein. Höhere Preise für Agrarprodukte könne man daraus aber noch nicht ableiten. "Da müssen wir mal die nächsten Wochen abwarten, wohin die Reise geht."

Dritte Nacht auf der Intensivstation: Boris Johnsons Zustand stabil

08.50 Uhr: Der britische Premierminister wird wegen einer Coronavirus-Infektion noch immer auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses behandelt. Boris Johnson befinde sich nach der dritten Nacht auf der Intensivstation in einem stabilen und sich verbessernden Zustand, sagte sein Kulturminister Oliver Dowden dem Sender BBC.

"Was den Zustand des Premierministers betrifft, so bleibt er so, wie wir es gestern gesagt haben: Er ist stabil, es geht ihm besser, er hat sich aufgesetzt und sich mit dem medizinischen Personal befasst." Der Minister fügte hinzu: "Ich glaube, es wird besser für ihn."

Europa infizierte New York

08.30 Uhr: Donald Trump machte Europa bereits früh für die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie verantwortlich. Forscher haben nun herausgefunden, dass der US-Präsident zumindest für New York mit dieser Einschätzung richtig lag. Reisende aus Europa hätten das Virus, das die gefährliche Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, dorthin geschleppt, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei Teams an den Hochschulen lcahn School of Medicine at Mount Sinai und N.Y.U. Grossman School of Medicine. "Die Mehrheit ist eindeutig europäisch", sagte demnach Harm van Bakel von der lcahn School of Medicine at Mount Sinai über die Infektionen. Beide Teams analysierten der Zeitung zufolge die Genome von in New York ab Mitte März eingesammelten Coronavirus-Proben.

Radiohead veröffentlicht Konzertvideos gegen Corona-Koller

08.15 Uhr: Die britische Rockband Radiohead hat eine neue wöchentliche Serie von Konzertvideos angekündigt. "Wir werden eine pro Woche veröffentlichen, bis entweder die Einschränkungen, die sich aus der aktuellen Situation ergeben, gelockert sind, oder uns die Shows ausgehen", hieß es zu der Reihe.

Ausgestrahlt werden sollen insbesondere Auftritte der Show "Live From a Tent in Dublin", die im Oktober 2000 aufgenommen wurde.

Keine Sonderrechte für Religionsgemeinschaften

08.00 Uhr: Die Juden feiern derzeit Pessach, die Christen bereiten sich in der Karwoche auf Ostern vor - und Ende April beginnt für Muslime der Fastenmonat Ramadan. Sie alle müssen sich an die Einschränkungen der Corona-Verordnungen halten. Dennoch kursierte in den sozialen Netzwerken eine Behauptung, für Muslime könnte es eine Sonderregelung geben, sollten zu Beginn des Ramadans die Ausgangsbeschränkungen noch gelten. An dieser, angeblich aus einem "Krisenzentrum für Berlin und Brandenburg" stammenden Aussage, ist nichts dran. Es gibt bereits kein gemeinsames Krisenzentrum für Berlin und Brandenburg. Alle Religionen sind von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gleich stark betroffen.

Klar ist: Der Ramadan dürfte angesichts der Coronavirus-Pandemie dieses Jahr anders ablaufen als sonst. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, geht davon aus, dass die Moscheen auch zu Beginn des islamischen Fastenmonats geschlossen bleiben. "Zurzeit ist es noch verfrüht, genaue Angaben zu Ramadan zu machen, aber es steht traurigerweise zu befürchten, dass wir die Moscheen geschlossen halten müssen, zumindest für ein Teil des Heiligen Monats", sagte er der Funke Mediengruppe. Der türkisch-islamische Dachverband zahlreicher Moscheen in Deutschland, Ditib, rät Risikogruppen zudem bereits zur Zurückhaltung. Kranke zum Beispiel seien ohnehin vom Fasten befreit und sollten diese Möglichkeit auch nutzen, sagte Generalsekretär Abdurrahman Atasoy. "Dieses Jahr empfehlen wir zusätzlich auch jenen, die sich zwar gesund fühlen, aber als sogenannte Risikogruppe gelten und sich körperlich nicht fit genug empfinden, ebenfalls auf das Fasten zu verzichten."

DGB fordert deutlich höheres Kurzarbeitergeld

07.40 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) befürchtet, dass Beschäftigte mit niedrigem Einkommen durch Kurzarbeit in die Armut abrutschen könnten. Betroffen sind besonders Beschäftigte in den Dienstleistungsberufen, aber auch Kulturschaffende, wie die Funke-Zeitungen unter Berufung auf Zahlen des Gewerkschaftsbunds berichten. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes. "Um halbwegs gut durchzukommen, sind mindestens 80 Prozent des normalen Verdienstes nötig", sagte sie. "Die Bundesregierung muss hier nachsteuern, sonst ist das eine soziale Unwucht, die so nicht bleiben kann." Die "Kosten und Lasten" der Coronakrise müssten gerecht verteilt werden.

Den DGB-Zahlen zufolge sind Kinderlose, denen in Kurzarbeit nur 60 Prozent ihres Nettolohns fortgezahlt werden, noch stärker betroffen als Beschäftigte mit Kindern, die in Kurzarbeit 67 Prozent ihres Nettolohns erhalten. Nach Angaben des DGB leben in der aktuellen Krise viele Menschen ausschließlich vom Kurzarbeitergeld. Angestellte in der Gastronomie etwa, deren Arbeitsplätze derzeit vollständig geschlossen sind, müssten jetzt mit 720 Euro im Monat auskommen, Gebäudereiniger mit 780 Euro. Besonders schwer betroffen sind Angestellte, die bisher in Teilzeit beschäftigt waren. Von ihnen mussten laut DGB nun viele Hartz IV beantragen.

Lehrerverband rechnet nicht mit "Unterrichtsvollstart" nach den Osterferien

07.15 Uhr: Eltern schulpflichtiger Kinder, die auf einen normalen Alltag nach den Osterferien gehofft haben, müssen jetzt stark sein: "Ich bin mir aber sicher, dass es nach den Osterferien keinen Unterrichtsvollstart an den Schulen geben wird", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Alles hänge von der medizinisch-virologischen Lageeinschätzung und den Maßnahmen ab, die von den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen und verkündet würden.

Merkel und die Länderchefs wollen am Mittwoch nach Ostern über das weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten. Es geht dabei vor allem um die Frage, inwieweit beschlossene Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des Virus wieder gelockert werden können oder nicht. Sollte bei der Schalte eine Verlängerung oder Verschärfung der bisherigen Maßnahmen vereinbart werden, dann werde es auch keine Schulöffnungen geben, sagte Meidinger. "Wird aber der Lockdown gelockert, kann man auch eine stufenweise Rückkehr zum Schulbetrieb wieder andenken."

Unter stufenweiser Rückkehr stellt sich der Lehrerverbandspräsident, der ein Gymnasium im niederbayerischen Deggendorf führt, beispielsweise eine gestaffelte Rückkehr der Schüler vor, beginnend mit den Abschlussklassen für Abitur, Mittlere Reife und Hauptschulabschluss - vor allem wegen der Prüfungen. Die Kultusminister der Länder hatten Ende März vereinbart, dass die Schulabschlussprüfungen trotz Coronakrise stattfinden sollen. In Hessen und Rheinland-Pfalz wurden zuletzt unter strengen Hygienevorschriften auch während der Zeit der Schulschließungen Abiturprüfungen durchgeführt. Lesen hier: Vier Gründe, warum die Schulen nicht einfach wieder öffnen können

In Bayern mahnte zudem auch die Vorsitzende der Landeselternvereinigung der Gymnasien, Susanne Arndt, einen sehr überlegten Wiedereinstieg in den Unterricht an. "Bevor aber jetzt nicht die Wirtschaft wieder läuft und die Betriebe langsam wieder öffnen, die alle geschlossen sind, sollte man auch nicht die Schüler in die Schulen schicken", sagte sie dem Sender Bayern 2. "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass am 20. alles vorbei ist, und jeder geht wieder in die Schule, und die S-Bahnen sind überfüllt und die Schulbusse sind überfüllt."

Erneut sterben an nur einem Tag fast 2000 Covid-19-Kranke in den USA

06.45 Uhr: Den zweiten Tag in Folge sind in den USA fast 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Insgesamt belief sich den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore zufolge die Zahl der Toten in dem Land auf 14.817. 24 Stunden zuvor hatte die Universität die Zahl der Toten noch mit 12.907 ausgewiesen. Den Angaben nach wurden bereits rund 430.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

Weltweit sind nach Daten der Universität mittlerweile rund 1,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Rund 88.500 Menschen starben demnach, weitere rund 330.000 erholten sich von einer Infektion mit dem Virus. Die Website der Universität wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC.

Erste Todesopfer durch Virus in Brasiliens Favelas

06.10 Uhr: Erstmals sind Bewohner der Favelas von Rio de Janeiro im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Es handle sich dabei um zwei Menschen aus der Rocinha, wie der Bürgermeister der Stadt, Marcelo Crivella, am Mittwoch erkärte. Die Rocinha in der Südzone Rios ist mit offiziell 70.000 Einwohnern eines der größten Armenviertel Rios und Brasiliens. In Rio gibt es insgesamt 763 Favelas mit zwei Millionen.

Die Elendsviertel der Stadt können die Übertragung von Krankheiten beschleunigen. "Wer in einer Favela wohnt, hat kein Wasser, um die Hände zu waschen", sagte Gabriela Anastácia von dem Observatório das Favelas der Nachrichtenagentur dpa. "Wer in einer Favela wohnt, kann sich nicht sozial distanzieren, weil er mit fünf, sechs, neun Personen zusammenwohnt." 60 Prozent der Bewohner von Armenvierteln haben nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie auch keine finanziellen Möglichkeiten, eine weitere Woche über die Runden zu kommen, ohne arbeiten zu gehen oder Unterstützung zu bekommen.

Spahn spekuliert über Lockerung der Maßnahmen nach Ostern

05.45 Uhr: Seit Wochen bringt das Virus den Alltag der meisten Deutschen komplett durcheinander. Ausgehbeschränkungen, Laden- und Restaurant-Schließungen, Absage von Großereignissen - kaum ein Lebensbereich scheint ausgenommen. Die lauter werdende Frage lautet daher: Wie lange geht das noch so weiter?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält erste Lockerungen der Restriktionen nach den Osterferien für möglich. Bei den Infektionszahlen sei ein "positiver Trend" zu beobachten, der sich aber noch "verstetigen" müsse, sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt". Voraussetzung sei, dass sich die Bevölkerung auch über die Osterfeiertage an die Alltagsbeschränkungen halte.

Sollte die derzeitige positive Entwicklung bei den Infektionszahlen anhalten, werde die Bundesregierung mit den Regierungschefs der Bundesländer "über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden können", sagte Spahn. "Mit entsprechender Vorsicht ist mehr Normalität bald wieder möglich." Fest stehe laut Spahn aber auch, dass es bei Großveranstaltungen wie etwa Fußballspielen noch längere Zeit dauern werde, bis wieder Normalität einkehre.

Zeit der Hamsterkäufe laut Konsumforschern vorbei

05.28 Uhr: Leere Klopapierregale, Gedrängel vor der Tiefkühltruhe - die Bilder vom Kaufverhalten vieler Deutscher sind noch frisch. Doch die heißeste Phase der Hamsterkäufe ist nach Einschätzung von Marktforschern erst einmal beendet. Die erste Panik nach dem Corona-Ausbruch habe sich gelegt. "Es gibt eine Gewöhnung an den Krisenmodus", sagte der Handelsexperte Robert Kecskes von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Angefangen hatten die Hamsterkäufe nach Beobachtung der GfK in der letzten Februarwoche. Die Nachfrage nach Hand-Desinfektionsmitteln stieg schlagartig um mehr als 500 Prozent. Bei Mehl, Reis, Nudeln, Seife und Toilettenpapier verdoppelten sich die Verkaufszahlen. Doch bereits seit Mitte März entspannt sich die Situation laut GfK schrittweise. Die Nachfrage beginne sich wieder einzupendeln - allerdings auf einem spürbar höheren Niveau als vor der Krise.

Die Kantinen sind zu - wohin mit all den Pommes-Kartoffeln?

04.55 Uhr: Die Krise hat die Nachfrage nach Pommes in Deutschland einbrechen lassen. Die Landwirte könnten in diesem Jahr auf etwa 200.000 Tonnen spezieller Pommes-Kartoffeln sitzen bleiben. Das meldet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf den Deutschen Bauernverband. Den möglichen Schaden schätzt der Verband auf 30 bis 40 Millionen Euro.

Auslöser der Krise sind die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Weil Kantinen, Restaurants und andere Großabnehmer weitgehend geschlossen haben, fehlten Pommes-Produzenten wichtige Kunden, berichte die "NOZ". Die Produktion ruhe.

Andere Vermarktungen dieser Kartoffeln gelten der Zeitung zufolge als schwierig, weil die Sorten speziell für die Pommes-Herstellung gezüchtet worden sind. Landwirte in Belgien und den Niederlanden stünden vor ähnlichen Problemen. Dort warteten jeweils bis zu eine Million Tonnen Pommes-Kartoffeln auf Abnehmer, berichtet das Blatt.

Oxfam befürchtet bis zu 500 Millionen mehr Menschen in Armut

03.50 Uhr: Rund eine halbe Milliarden Menschen könnten im Zuge der Virus-Krise nach Einschätzung von Oxfam in Armut abrutschen. "Die Wirtschaftskrise, die sich rasch entfaltet, ist schwerer als die globale Finanzkrise von 2008", heißt es in einem Bericht der Hilfsorganisation. Schätzungen zeigten, dass die weltweite Armut erstmals seit 1900 zunehmen könnte.

Im schlimmsten Fall würde die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben und mit 1,90 Dollar am Tag oder weniger auskommen müssten, um 434 Millionen auf 922 Millionen zunehmen. Die Zahl derjenigen, die weniger als 5,50 Dollar am Tag zur Verfügung hätten, würde um 548 Millionen auf fast vier Milliarden steigen.

Coronakrise könnte zur Kondom-Krise werden

03.35 Uhr: Die Coronakrise könnte zu einem Mangel an Kondomen führen. Der weltweit führende Hersteller Karex aus Malaysia musst wegen der Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten in dem südostasiatischen Land im Zuge der Krise seine Produktion deutlich herunterfahren. Zwischen Mitte März und Mitte April werde die Firma 200 Millionen weniger Präservative produzieren als normalerweise, sagte Firmenchef Goh Miah Kiat der Nachrichtenagentur AFP.

Der Rückgang des Kondom-Angebots kommt ausgerechnet zu einer Zeit, da Paare wegen der weltweiten Ausgangsbeschränkungen deutlich mehr Zeit miteinander verbringen als üblich. Von Karex stammt jedes fünfte Kondom weltweit. In Malaysia gelten seit vergangenem Monat strikte Ausgangsbeschränkungen.

Corona verzögert die Entwicklung neuer Emojis

02.55 Uhr: Auf der Liste der Probleme, die die weltweite Pandemie mit sich bringt, dürfte dieses eher (sehr) weit hinten rangieren. Aber für die Freunde frischer Emojis bringt die Coronakrise schlechte Neuigkeiten: Die nächste Erweiterung des Emoji-Katalogs wurde von März auf September 2021 verschoben. Entwickler brauchen danach traditionell noch rund ein halbes Jahr, um die Symbole etwa auf Smartphones umzusetzen. So sollen die im März dieses Jahres vorgestellten neuen Symbole erst im Herbst verfügbar sein. Deswegen werden die Emojis aus dem nächsten Jahr erst 2022 auf die Geräte kommen, wie das zuständige Unicode-Konsortium am Mittwoch ankündigte.

Die Frist zum Vorschlagen gänzlich neuer Emojis wurde zugleich bis September 2020 verlängert. Die Beteiligten hätten aktuell zuviel Anderes zu tun, erklärte das Konsortium.

Rockband U2 spendet zehn Millionen Euro für Kampf gegen Corona

02.20 Uhr: Eine ganze Reihe von Prominenten hat sich zuletzt in die weltweiten Bemühungen zur Eindämmung der Coronakrise eingebracht - sei es mit Botschaften an ihre Fans oder mit konkreten finanziellen Hilfen. Auch die irische Band U2 steuert einen erheblichen Geldbetrag bei: umgerechnet zehn Millionen Euro.

Ein Teil der damit finanzierten medizinischen Ausrüstung sei bereits am Flughafen von Dublin eingetroffen, berichtete das irische Fernsehen RTE am Mittwochabend. An der Aktion zur Beschaffung medizinischer Hilfe beteiligen sich nach diesen Angaben auch eine Reihe von Firmen.

Die Band um ihren Frontman Bono setzt sich seit Jahren für eine Reihe von sozialen und politischen Projekten ein. In Irland sind bisher knapp 6000 Menschen infiziert. Bisher gab es nach offiziellen Angaben vom Mittwochabend 235 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Chef der Weltgesundheitsorganisation reagiert scharf auf Trumps Attacke

01.50 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Vorwürfe und Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen die Uno-Organisation mit einem dramatischen Appell gekontert. Das Coronavirus für politische Zwecke zu missbrauchen, sei das Schädlichste, was jetzt passieren könne, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Es gehe um nationale Einheit, das Arbeiten über ideologische und Parteigrenzen hinweg und schließlich um internationale Solidarität. "Das Schlimmste steht uns noch bevor, wenn wir uns nicht beeilen, Einigkeit sicherzustellen", warnte der WHO-Chef.

Trump hatte der WHO mit einem Stopp von Beitragszahlungen gedroht. Er warf der Organisation vor, nicht genügend aufgeklärt und einen auf China fokussierten Ansatz gehabt zu haben. Kritiker werten das als offensichtlichen Versuch Trumps, von den gut dokumentierten Versäumnissen seiner eigenen Regierung beim Ausbruch der Epidemie abzulenken.

Gewerkschaftsbund mahnt zur Vorsicht bei Neustart der Wirtschaft

01.35 Uhr: Noch ist offen, wann und wie die Wirtschaft in Deutschland nach der Zwangspause durch das Coronavirus wieder hochgefahren werden kann. Schon jetzt allerdings mahnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zur Vorsicht bei einem solchen Schritt.

Dies müsse in einer Weise geschehen, die eine neue starke Ausbreitung des Virus vermeide, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten müsse an erster Stelle stehen.

Laut der am Mittwoch veröffentlichten Prognose der fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland aufs ganze Jahr gesehen um 4,2 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosenquote in der Spitze 5,9 Prozent erreichen. Für 2021 sagen die Institute aber ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,8 Prozent voraus.

Italiens Premier meldet positiven Trend in seinem Land

01.20 Uhr: In Europa ist Italien bisher das von der Coronakrise am härtesten getroffene Land. Nun hat Ministerpräsident Giuseppe Conte die Hoffnung geäußert, dass sich die Lage weiter entspannen wird. "Die Kurven für Italien verbessern sich. Die Zahl der Geheilten steigt stark an", sagte Conte der Internetsendung "Bild live". Sein Land befinde sich derzeit in einer "entscheidenden Phase". Conte sagte: "Ich hoffe wir kommen jetzt wieder aus der Krise."

In Italien waren am Mittwoch neue ermutigende Zahlen veröffentlicht worden. Nach Angaben des Zivilschutzes sank die Zahl der neu verzeichneten Todesfälle abermals. Die Zahl der Verstorbenen lag innerhalb von 24 Stunden bei 542. Am Dienstag hatte die Zahl der neu hinzu gekommenen Todesopfer der Pandemie noch bei 604 gelegen, am Tag davor bei 636. Die Gesamtzahl der Corona-Toten in Italien stieg bis Mittwoch auf 17.699.

Weltweit sind mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle registriert

00.50 Uhr: In manchen Ländern scheint der Höhepunkt der Virus-Welle bereits erreicht. Weltweit jedoch hat die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus die Marke von 1,5 Millionen nun überschritten. Das ging am Mittwochabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore in den USA hervor. Das bis vor gut drei Monaten praktisch noch unbekannte Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen. In Folge der Pandemie wurden bereits mehr als 87.700 Corona-Tote verzeichnet.

Die meisten bekannten Infektionen gab es der der Universität zufolge mit mehr als 420.000 Fällen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle folgte Spanien mit rund 150.000 bekannten Infektionen. In Italien waren es rund 140.000. Dahinter folgten Frankreich, Deutschland, China und Iran.

Gericht in Berlin bestätigt Verbot von Gottesdiensten

00.40 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hat den Eilantrag eines religiösen Vereins abgelehnt, der gegen das Verbot öffentlicher Gottesdienste vorgehen wollte. Nach Auffassung des 11. Senats am OVG führt die aktuelle Regelung nicht zu einer unverhältnismäßigen Einschränkung der im Grundgesetz verbrieften Religionsfreiheit.

Das OVG bestätigte damit eine Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts. Dieses habe beanstandungsfrei dargelegt, dass die Gottesdienste, die die Antragsteller in der Karwoche sowie an Ostern feiern wollten, die erhebliche Gefahr weiterer Infektionen bergen würden. Der klagende Verein wollte Gottesdienste unter Einhaltung von Mindestabständen feiern und die Kontaktdaten der Besucher aufnehmen.

Verkäufe brechen ein - Starbucks kassiert Jahresprognose

00.25 Uhr: Große Teile der USA befinden sich im Lockdown. Für die Gastronomiebranche bedeutet das erhebliche Einbußen. Davon ist auch Starbucks nicht ausgenommen. Die weltgrößte Café-Kette streicht wegen ungewisser Aussichten ihre Jahresprognose. Zwar habe sich das Geschäft in China wieder erholt, dafür sei aber inzwischen der US-Heimatmarkt stark von der Ausbreitung des Virus betroffen, teilte Starbucks am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit.

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