Corona und Wege aus dem Lockdown: Wir brauchen noch viel härtere Maßnahmen
Wer seinen betagten Eltern bislang nicht Skype oder Facetime erklärt hat, sollte es demnächst tun. Es lohnt sich. Leider. Die lieben Großeltern werden noch lange in Isolation leben. Und womöglich müssen sie sich in den kommenden Jahren wieder und wieder zurückziehen. Für Monate. Ohne Enkel, ohne Umarmungen, ohne Nähe.
Solange wir ein Inferno wie in Italien oder Spanien verhindern wollen, müssen wir eine Isolierung, wie wir sie bisher hatten, aufrechterhalten. Dass wir bis 2022 damit leben müssen, ist keine Panikmache, sondern ein realistisches Szenario. Forscher um den Harvard-Professor Stephen Kissler haben das jetzt für die USA berechnet. Die zugrunde liegenden Zahlen unterscheiden sich von den deutschen, aber die Dynamik dürfte sich ähneln.
Kisslers Kurven zeichnen das Katastrophenszenario eines Alltags im Shutdown, der immer wieder neu verhängt werden muss, sollten die Regierungen zwischenzeitlich Lockerungen wagen. Je nach Verlauf müssten die Bürger bis zu einem Dreivierteljahr in Isolation verbringen, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Noch im Jahr 2024 könnte die Seuche erneut aufflammen.