Corona-Krise: Was jetzt mit Mieten und Immobilienpreisen passiert
Der Wirtschaftseinbruch verändert den Immobilienmarkt. Was heißt das für Hausbesitzer und Kaufinteressenten?
Jan Witte muss derzeit sein Homeoffice nicht verlassen, um potenziellen Hauskäufern die feinsten Adressen Hamburgs zu zeigen. Vom Schreibtisch aus navigiert er sie per Mausklick durch Wohnungen, Häuser und Villen, ähnlich wie bei Google Street View können seine Kunden die Immobilie in einer 3D-Darstellung begutachten. Bei einigen Objekten ist es sogar möglich, virtuell den Balkon zu betreten und die Aussicht zu genießen.
"Virtuelle Rundgänge helfen uns gerade enorm, um unser Geschäft am Laufen zu halten", sagt Witte, der für den Immobilienvermittler Engel & Völkers arbeitet. Immerhin ein Abschluss sei schon so zustande gekommen.
Witte ist mit seinem Modell derzeit nicht allein. Im ganzen Land bieten Immobilienmakler vermehrt virtuelle Rundgänge an, um die Auswirkungen der Coronakrise abzufedern. Denn wegen der Ausgangsbeschränkungen können kaum noch Besichtigungen stattfinden, und weil sich viele Menschen um ihre künftigen Einkommen sorgen, schieben potentielle Käufer geplante Transaktionen auf. "Keiner will derzeit kaufen, aber auch keiner will verkaufen", sagt Michael Voigtländer, Immobilienexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Der Markt stehe praktisch still.