Corona-Krise: Kann man Schutzmasken in der Mikrowelle sterilisieren?
Viele Menschen nutzen Atemmasken, um andere nicht anzustecken. Doch die Masken sind Mangelware. Lassen sie sich in der Mikrowelle für eine Wiederverwendung reinigen?
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Leser Ulf Joachim Vollmer fragt: Lassen sich Schutzmasken in der heimischen Mikrowelle sterilisieren, ohne dass die Schutzwirkung der Masken leidet?
Die Antwort von Janne Kieselbach aus dem Wissenschaftsressort des SPIEGEL: Eigentlich sind Mund-Nasen-Schutzmasken und sogenannte FFP-Masken Einmalartikel. Sie werden genutzt und anschließend entsorgt. Die Hersteller weisen deutlich darauf hin, dass die Sicherheit der Masken bei einer mehrmaligen Verwendung nicht garantiert ist.
Doch wenn persönliche Schutzausrüstung in Zeiten der Coronakrise knapp wird, bleibt sogar Profis nichts anderes übrig, als die Masken mehr als einmal zu benutzen. Dafür müssen sie zwischendurch gereinigt werden, um eine Infektion über das verschmutzte Material zu verhindern.
Auch wenn über das neuartige Coronavirus bislang nur wenig bekannt ist, gilt als sicher, dass der Erreger keine große Hitze verträgt. Bei Temperaturen jenseits von 60 bis 70 Grad Celsius stirbt er ab. Ein simples Mittel, ihn auf Masken zu zerstören, ist es also, die Schutzausrüstung zu erhitzen.
Entscheidend dabei ist, dass die Masken nicht kaputtgehen dürfen. Im Hinblick auf einfache OP- oder Stoffmasken zeigt sich der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité zuversichtlich, dass es ausreicht, sie bei 70 Grad in den Backofen zu legen, bis sie trocken sind. Stoffmasken seien zudem bei 60 Grad waschbar, sagte er dem NDR.
Professionelle FFP-Masken, die vor allem dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollten, lassen sich hingegen schwieriger reinigen. Denn in ihnen ist ein Filter eingebaut, der beschädigt werden kann. Auch Nasenbügel und Gummibänder können leiden.
Hier kommt die heimische Mikrowelle als schonende Lösung ins Spiel: Für die Sterilisation platzierten US-amerikanische Forscher die Maske mit der Außenseite nach unten auf zwei Gefäßen mit jeweils 50 Milliliter lauwarmem Leitungswasser in einer handelsüblichen Mikrowelle. Sie erhitzten die Konstruktion zwei Minuten lang bei 750 Watt, um Wasserdampf zu erzeugen, der die Maske reinigt. Dabei wurde die Filterwirkung nicht geschwächt und nur vereinzelt traten Schäden an der Maske auf.