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Corona-Krise: „Fußball zum Mitnehmen, das ist schwierig“

12 апреля
01:32 2020

In der Münchner Kneipe "Stadion an der Schleißheimer Straße" drängen sich sonst jedes Wochenende die Fußballfans. Durch die Corona-Pandemie fällt für die Betreiber nun beides weg: der Sport und die Bewirtung. Ein Anruf in der Tristesse.

In normalen Zeiten wären die Ostertage auch Fußballtage. Und das "Stadion an der Schleißheimer Straße" wäre wieder proppenvoll. Die Gastronomen Holger Britzius und Michael Jachan betreiben die Münchner Kneipe seit 14 Jahren. 2019 wurden sie von der Deutschen Akademie für Fußballkultur als "Fußballkneipe des Jahres" ausgezeichnet.

Die Wände zwischen den Leinwänden und Fernsehern sind voll mit Trikots, Wimpel und Schals unterschiedlichster Vereine. Dass die Kneipe normalerweise allen Fans offensteht, zeigt sich schon an den Besitzern: Britzius ist Fan vom Karlsruher SC, Jachan vom Rivalen VfB Stuttgart.

SPIEGEL: Herr Britzius, Herr Jachan, wegen der Coronakrise können die Menschen gerade keinen Livefußball schauen, die Bundesliga pausiert. Restaurants und Kneipen müssen sowieso geschlossen bleiben. Wie wirkt sich das auf Ihr Geschäft aus?

Jachan: Wir machen derzeit überhaupt keinen Umsatz. Ein Außerhausgeschäft würde nicht funktionieren: Fußball zum Mitnehmen - das ist schwierig. Die Kosten bleiben bestehen. Wir versuchen, sie zu reduzieren, sind aber auch auf unsere Geschäftspartner angewiesen. Der Pay-TV-Sender Sky hat uns zum Beispiel für sechs Wochen die Abo-Gebühren erlassen.

SPIEGEL: Sind Sie auch auf staatliche Hilfe angewiesen?

Jachan: Wir haben einen Antrag auf Kurzarbeit gestellt, um unsere Festangestellten zu bezahlen. Außerdem läuft der Antrag auf Soforthilfe. Aber das würde auch nur die Verbindlichkeiten und Liquiditätsengpässe der nächsten drei Monate decken. Im Gegensatz zur normalen Gastronomie, die möglicherweise in den nächsten Wochen unter Auflagen wieder bewirten darf, sind wir davon abhängig, ob Fußball gezeigt wird. Wenn das nicht geht, kann es sein, dass das Geld nicht reicht.

Britzius: Uns fehlt komplett die Perspektive. Wenn es erst im Juli oder August mit der Bundesliga weitergeht, wird es verdammt schwer. Dann sind Sommerferien, da setzt sich niemand in die dunkle Kneipe. Ob wir das überleben, ist sehr fraglich.

SPIEGEL: Die Bundesliga möchte die Saison zu Ende spielen, um nicht zu viel Geld zu verlieren. Wahrscheinlich ohne Zuschauer. Was halten Sie von sogenannten Geisterspielen?

Britzius: Kurz vor der Schließung haben wir drei Geisterspiele gezeigt, das kann man kaum anschauen.

Jachan: Mit Fußball, wie wir ihn kennen, hat das kaum etwas zu tun. Der Fußball lebt so dermaßen von seinen Fans, da hinterfrage ich schon den Sinn und Zweck. Klar, es geht um viel Geld. Aber ist es richtig, dass man das jetzt ums Verrecken durchpeitscht?

SPIEGEL: Es könnte immerhin Ihre Existenz retten.

Jachan: Wenn wir dann unter Auflagen wieder öffnen dürften, würden sicher Gäste kommen. Aber die Kneipe lebt doch von den Emotionen. Wie soll das gehen, wenn alle verteilt und mit Abstand zueinander sitzen?

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