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Corona-Krise: Angst vor Jobverlust steigt deutlich — SPIEGEL-Umfrage

20 апреля
15:31 2020

Die Wirtschaftslage ist schlecht, und sie wird schlimmer: So erwarten es die Deutschen, zeigt eine SPIEGEL-Umfrage. Doppelt so viele wie vor der Krise bangen um den Job - eine Gruppe ist besonders besorgt.

Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft hart. Wie tief der Absturz am Ende ausfallen wird, ist noch unklar - aber vom Weltwährungsfonds über Wirtschaftsforscher bis zur Bundesregierung rechnen viele mit der schlimmsten Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik. Bereits jetzt kämpfen Hunderttausende Betriebe und Soloselbstständige um ihre Existenz, teils sind ihre Einnahmen durch die Einschränkungen zur Bekämpfung der Epidemie quasi über Nacht komplett weggefallen.

Kein Wunder, dass deutlich mehr Bundesbürger die Arbeitslosigkeit fürchten: In den vergangenen vier Wochen hat sich ihr Anteil fast verdoppelt, wie der aktuelle SPIEGEL-Wirtschaftsmonitor zeigt. 20 Prozent der Befragten befürchten inzwischen, binnen der nächsten zwölf Monate ihre Arbeitsstelle zu verlieren. Zum Jahreswechsel waren es lediglich elf Prozent gewesen.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey führt die repräsentativen Befragungen für den Wirtschaftsmonitor im Auftrag des SPIEGEL kontinuierlich durch. Die Befragungszeiträume erstrecken sich dabei jeweils über vier Wochen. Die nun vorliegenden Ergebnisse fallen damit komplett in die Phase des Lockdowns, der seit Mitte März herrscht – und vermitteln erstmals ein Stimmungsbild der Bundesbürger während der Coronakrise.

Zum ersten Mal seitdem Civey die Frage kontinuierlich stellt – seit März 2017 – ist die Jobangst damit signifikant gestiegen. Bislang waren die Ergebnisse vollkommen unabhängig von konjunkturellen Dellen bemerkenswert stabil – stets fürchtete ein Zehntel um den Arbeitsplatz, während mehr als vier Fünftel das nicht taten. (Eine Darstellung finden Sie in diesem Artikel.)

Besonders hoch ist die Angst um den Arbeitsplatz bei zwei Gruppen: Arbeitern und Selbstständigen. Allerdings ist diese Sorge bei den Arbeitern traditionell überdurchschnittlich ausgeprägt – im Februar 2019 lag der Wert mit mehr als 30 Prozent sogar noch über dem aktuellen. Für die Selbstständigen gilt dies jedoch nicht, sie lagen bislang immer nah am Durchschnitt von rund zehn Prozent. Nun ist der Anteil bei ihnen auf 26 Prozent hochgeschnellt – und deutlich mehr von ihnen haben ausgeprägte Angst: 16 Prozent fürchten "sehr" um ihre Arbeit, so viele wie in keiner anderen Beschäftigtengruppe. Hier spiegelt sich wider, dass gerade diese Gruppe von den drastischen Corona-Beschränkungen besonders häufig betroffen ist.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch: In der schwersten Wirtschaftskrise seit mehr als 70 Jahren bangen die allermeisten Bundesbürger bislang nicht um ihren Arbeitsplatz – eine sehr große Mehrheit von 71 Prozent der Befragten hält ihren Job für sicher. Auch bei den Selbstständigen sind es 66 Prozent, bei den Arbeitern immerhin noch 58 Prozent.

Das könnte darauf hindeuten, dass die rasch beschlossenen staatlichen Maßnahmen vorerst Vertrauen geschaffen haben, sowohl die Ausweitung des Kurzarbeitergelds, das bereits fast 800.000 Betriebe in Anspruch nehmen wollen, als auch die Soforthilfen für Kleinbetriebe und Soloselbstständige.

Ein Beleg hierfür findet sich auch bei der Frage nach dem dringendsten Handlungsbedarf in der Wirtschafts- und Sozialpolitik: Zwar nannten nun etwas mehr Befragte als zu Jahresbeginn den Bereich "Arbeitslosigkeit und Umbruch der Arbeitsgesellschaft". Dennoch rangiert er mit zehn Prozent nur auf dem fünften von sieben zur Auswahl gestellten Bereichen. Deutlich zugelegt von 11 auf 19 Prozent hat "Gesundheitsversorgung und Pflege" – trotzdem halten mit 22 Prozent mehr Bundesbürger auch in der akuten Gesundheitskrise einen anderen Bereich für dringlicher: die Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen. Wesentlich weniger dringlich als vor der Krise halten die Bundesbürger jedoch das Thema "Steuern und Abgaben".

Gut möglich ist allerdings, dass sich die Jobangst je nach Verlauf der Krise in den kommenden Wochen und Monaten noch deutlich weiter erhöhen und die Arbeitslosigkeit in der Rangliste der dringlichsten Themen aufsteigen wird.

Wenig Illusionen machen sich die Bundesbürger über die aktuelle wirtschaftliche Lage. 44 Prozent schätzen sie nun als "schlecht" ein, immerhin 36 Prozent allerdings auch immer noch als "gut". Damit überwiegt zum ersten Mal seit Beginn des Wirtschaftsmonitors die negative Einschätzung – noch im Juni 2019 hielten mehr als 60 Prozent die Lage für gut und nur 20 Prozent für schlecht.

Dabei halten die allermeisten Bundesbürger die Talsohle noch nicht für erreicht. In den kommenden zwölf Monaten erwarten mehr als drei Viertel der Befragten eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Zwar überwiegt bei dieser Frage traditionell der Pessimismus, aber das Niveau war noch nie so hoch wie derzeit. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man erwartet, dass sich eine aktuell gute Lage verschlechtert – oder ob sich bereits eine schlechte Lage weiter verschlimmert.

Was jedoch die längerfristige Entwicklung betrifft, zeigt sich ein leichter Optimismus. Befragt nach der Entwicklung in den kommenden fünf Jahren, erwarten nun 18 Prozent eine Verbesserung – vor der Krise waren es stets nur zehn Prozent oder weniger. Mit 52 Prozent erwartet zwar weiterhin eine absolute Mehrheit auch längerfristig eine Verschlechterung, das sind aber weniger als noch im vergangenen Herbst.

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