Angela Merkel im Krisenmodus: Die Merkel-Matrix
Von der Kanzlerin auf Abruf zur globalen Führungsfigur: Es scheint, als sei Angela Merkel eher für große Krisen als für den politischen Alltag geschaffen.
Danke, sagt die Bundeskanzlerin, danke, danke, danke. Sie möchte sich "ganz herzlich bedanken", sie ist mal "froh und dankbar", mal "unendlich dankbar", sie sagt "Danke, von ganzem Herzen Danke".
Angela Merkel braucht die Bürger für den Erfolg ihrer Politik, sie müssen Abstand halten und zu Hause bleiben. Andere leisten außerordentliche Arbeit in den Kliniken, Pflegeheimen, Lebensmittelläden. Auch die überschüttet Merkel mit Dank. Kaum ein Wort sagt sie in diesen Tagen häufiger.
Aber war das vorher anders? Nicht ganz. Merkel ist schon länger ein Danke-Mensch. Das hat Andreas Rinke ermittelt, Journalist bei Reuters, der die Bundeskanzlerin ständig begleitet und auf der Website "Riff-Reporter" ein Merkel-Lexikon führt. Unter dem Stichwort "Danken" trug er schon vor der Krise ein: "Vielleicht liegt es an ihrer christlichen Erziehung, vielleicht ist es ein kluger pädagogischer Trick, vielleicht auch der Versuch des Einschmeichelns: Noch nie hat ein deutscher Regierungschef seinen Dank so oft und an so viele Gruppen von Menschen ausgedrückt wie Angela Merkel."