SAP: Christian Klein will ein Fünftel seines Gehalts spenden
In seiner neuen Position als alleiniger Vorstandsvorsitzer von SAP könnte Christian Klein zum bestbezahlten Manager Deutschlands werden. Einen Teil seines Gehalts will er nun spenden.
Christian Klein, seit Dienstag alleiniger Vorstandssprecher des badischen Softwarekonzerns SAP, ist nicht nur der jüngste Dax-Chef, er wird zweifellos auch zu den am besten bezahlten Managern des Landes gehören. Doch ein Gierschlund scheint der 39-jährige Kraichgauer nicht zu sein: Am Freitag kündigte er an, 20 Prozent seines Festgehaltes an den SAP Solidarity Fund zu spenden.
SAP-Mitarbeiter haben den Fund 2001, nach den 9/11-Angriffen auf die Twin Towers, ins Leben gerufen. Der gemeinnütziger Verein will Menschen helfen, die durch Katastrophen unverschuldet in Not geraten sind. Davon gibt es derzeit wahrlich genügend.
Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass die Amerikanerin Jennifer Morgan nach nur einem halben Jahr die SAP-Doppelspitze verlassen muss, rankten sich sofort Spekulationen um Kleins zukünftiges Gehalt als Lenker des wertvollsten DAX-Konzerns. Würde der jüngste Dax-Chef des Landes nun das doppelte Vorstandsgehalt beziehen?
Tatsächlich ist noch kein neues Salär in Kraft, nach Angaben eines SAP-Sprechers gelten für Klein derzeit noch die alte Vergütungsregel auf Basis der Co-Vorsitzenden. Theoretisch hätte Klein vergangenes Jahr die Höchstsumme von 18,4 Millionen Euro verdienen können - doch nur, wenn sämtliche Zielvorgaben massiv übererfüllt und Märchen wahr würden.
Tatsächlich hat er 5,51 Millionen Euro verdient, wovon ihm 1,85 Millionen ausgezahlt wurden. Das restliche Geld bekommt er erst nach Ablauf einer bestimmten Frist von mehreren Jahren - ein Anreiz, damit die Manager langfristig und nachhaltig planen und nicht nur auf kurzfristige Erfolge setzen. Sein Festgehalt beträgt derzeit 1,1 Millionen Euro - ein Fünftel davon geht nun an den Wohltätigkeitsfond.
Auf der SAP-Hauptversammlung am 20. Mai müssen die Aktionäre aufgrund einer Gesetzesänderung einen Maximalwert für die Bezüge eines Vorstandschefs festlegen. Laut Einladung soll dieser Betrag bei 34,5 Millionen Euro liegen. Diese Summe gilt allerdings als rein theoretisch und ist nahezu unerreichbar.
