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Chaos Computer Club kritisiert Jens Spahns Pläne für Corona-App

24 апреля
13:52 2020

Mit einer Tracing-App will die Regierung Infektionsketten besser verfolgen. Nun warnen die Hacker des CCC vor Gefahren für Demokratie und Datenschutz - und empfehlen einen anderen Ansatz für die App-Entwicklung.

Der Chaos Computer Club (CCC) warnt bei der Entwicklung der Corona-App vor einer "Bruchlandung, die sich in der Bekämpfung der Pandemie niemand leisten" könne. Zusammen mit fünf weiteren digitalpolitischen Organisationen hat sich die Hackervereinigung in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt.

Das Schreiben ist eine Reaktion auf die Meldung, dass die Bundesregierung sich bei der Entwicklung der Corona-App offenbar für das Pepp-PT-Modell entscheiden will. Auf Grundlage des Ansatzes vom Entwicklerkonsortium Pepp-PT (Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing) soll in den nächsten Wochen eine sogenannte Tracing-App fertiggestellt werden, die bei der Eindämmung der Pandemie helfen soll.

Die Corona-Tracing-App soll dazu dienen, bei Infizierten nachzuvollziehen, mit wem sie Kontakt hatten. Die angedachte App registriert über die Bluetooth-Funktion des Nutzers eines Handys automatisch, wenn sich dieser zehn bis 15 Minuten in der Nähe eines anderen App-Nutzers aufgehalten hat. Sollte eine Person später als infiziert gemeldet werden, könnten alle Kontaktpersonen schnell benachrichtigt werden.

Den von Spahn bislang favorisierten Ansatz bezeichnet der CCC nun als "problematischsten unter den vorliegenden Entwürfen". Die Pläne der Regierung seien nur eine "scheinbar sinnvolle Verwendung digitaler Lösungen", heißt es in dem offenen Brief, der unter anderem auch von den Digitalvereinen D64 und Load e.V. unterzeichnet ist. "In Wahrheit sind sie für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft hochproblematisch und ignorieren die Fachdebatte."

CCC empfiehlt dezentrale Alternative

Die Entwickler von Pepp-PT wurden vom CCC ebenfalls scharf kritisiert. Sie seien nicht in der Lage gewesen, schnell eine "halbwegs funktionierende und datenschutzfreundliche Lösung zu liefern", heißt es.

Die Verantwortlichen von Pepp-PT selbst betonen, dass persönliche Daten bei ihnen nur pseudonymisiert gespeichert würden. Auf den Servern lägen keine persönlichen Informationen, sondern lediglich ID-Nummern von Nutzern.

Der CCC warnt allerdings, dass bei einem zentralen Server ein Identifizieren infizierter Personen leichter möglich sei. Als Alternative empfehlen die IT-Experten einen dezentralen Ansatz, wie er zum Beispiel unter dem Namen DP-3T aktuell von mehreren Forschern entwickelt wird.

In dem offenen Brief, der auch an Kanzleramtsminister Helge Braun verschickt wurde, fordert der CCC außerdem, dass eine App transparent und quelloffen sein sollte. Zu diesen Anforderungen passe der bisher eingeschlagene Weg laut CCC nicht. Ähnliche Forderungen hatten Anfang der Woche 300 Wissenschaftler in einem offenen Brief erhoben.

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