Renten-Steigerung in der Corona-Krise: Arbeitgeber kritisieren Bundesregierung
Millionen Menschen in Kurzarbeit, viele bangen um ihre Jobs - doch die Renten steigen. Zum Ärger der Arbeitgeber, die die Erhöhungen in der Krise gern über längere Zeit strecken wollen.
Niedrigere Mehrwertsteuer für Gastronomen, höheres Kurzarbeitergeld, Verlängerungen beim Bezug von Arbeitslosengeld: Für die Wirtschaft in der Coronakrise hat die Große Koalition vergangene Nacht umfassende Erleichterungen beschlossen. Die Arbeitgeber haben jedoch bereits eine weitere Forderung gestellt, um die Pandemie-Folgen zu bremsen.
Der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) schlägt eine zeitliche Streckung der anstehenden Rentenerhöhungen vor. "Die Corona-Krise wird sich auch in der Lohnentwicklung niederschlagen. Damit werden zukünftige Rentenerhöhungen niedriger ausfallen", sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
BDA-Chef erstaunt über Erhöhungspraxis
Gleichzeitig drohten Beitragsausfälle in der Sozialversicherung. "Vor diesem Hintergrund erstaunt es schon, dass die Politik noch nicht einmal darüber nachdenkt, die Rentenanpassungen über einen längeren Zeitraum zu strecken", kritisierte Kampeter. Es werde viel an heute und offenbar wenig an morgen gedacht.