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Diese deutschen Unternehmen profitieren von der Krise

17 апреля
07:01 2020

Beatmungsgeräte, Fieberthermometer - und Hundefutter: Obwohl Deutschlands Wirtschaft in einer Jahrhundertkrise steckt und vielen Unternehmen die Pleite droht, gibt es an der Börse auch Gewinner. Eine Übersicht.

Das Coronavirus legt derzeit ganze Volkswirtschaften lahm: Geschäfte, Restaurant und Bars sind geschlossen, Fließbänder in Fabriken stehen still. Inzwischen haben 725.000 Firmen Kurzarbeit angemeldet, es drohen massenhaft Insolvenzen. Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einer Jahrhundert-Rezession.

Und doch gibt es auch Gewinner in dieser Krise - zumindest, wenn man auf die Börsenkurse schaut. Während die deutschen Indizes wie Dax und M-Dax seit Jahresbeginn mehr als 20 Prozent an Wert verloren haben, liegen einzelne Aktien zum Teil 20 oder gar 50 Prozent im Plus. Eine kleine Auswahl der Krisenprofiteure.

Biotech-Firmen: Wettlauf um den Impfstoff

Im Wettlauf im Kampf gegen das Coronavirus schlägt vor allem die Stunde von Biotech-Unternehmen. Das Mainzer Unternehmen Biontech ist eines von weltweit drei Unternehmen, das laut führenden Wissenschaftlern das Potenzial hat, noch im Laufe dieses Jahres einen Impfstoff zu entwickeln. Neben Biontech wird das auch der Tübinger Firma CureVac und der US-Firma Moderna zugetraut. Wer es am Ende schafft, ist völlig offen.

Doch dieses Risiko hält Investoren nicht davon ab, auf die Firmen zu wetten. Der chinesische Fosun-Konzern steckte kürzlich 120 Millionen Euro in Biontech und kaufte für 44 Millionen Euro 0,7 Prozent der Firmenanteile. Der Biontech-Aktienkurs verdreifachte sich im März, inzwischen hat sich der Kurs jedoch wieder mehr als halbiert.

Investoren scheinen dabei rein auf die Zukunft zu spekulieren, die tatsächlichen Kennzahlen blenden sie aus. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz der Firma nämlich auf knapp 110 Millionen Euro, weil wichtige Kooperationen ausblieben. Am Ende stand sogar ein Verlust von gut 180 Millionen Euro.

Zudem dürfte das Unternehmen nur bedingt davon profitieren, wenn es einen Corona-Impfstoff herstellt: Das Vakzin müsste möglichst schnell für die ganze Welt zur Verfügung stehen, wahrscheinlich zum Selbstkostenpreis.

Die langfristige wirtschaftliche Entwicklung von Biontech hängt deshalb vor allem vom Kerngeschäft ab, nämlich der Entwicklung von Krebstherapien. Doch wegen der Suche nach dem Corona-Impfstoff muss dieser Teil des Geschäfts derzeit zurückstehen. Klinische Tests für die Krebsmedikamente verzögern sich.

Dass jede noch so kleine Corona-Neuigkeit Aktienkurse von Biotechfirmen derzeit in die Höhe katapultieren kann, zeigt auch das Beispiel von Heidelberg Pharma - einem Unternehmen, das ebenfalls in der Krebsforschung aktiv ist. Als bekannt wurde, dass die israelische Firma Red Hill Biopharma mit einem von Heidelberg Pharma lizensierten Wirkstoff einen Ansatz gegen Covid-19 sucht, verdreifachte sich der Kurs. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem Milliardär und Mäzen Dietmar Hopp.

Medizintechnikhersteller: Rekordaufträge in der Krise

Während Biotech-Firmen auf große Geschäfte in der Zukunft hoffen, spüren Medizintechnikhersteller die große Nachfrage nach ihren Produkten schon jetzt. Die Auftragseingänge beim Lübecker Hersteller Drägerwerk verdoppelten sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr. Allein die Bundesregierung orderte Mitte März 10.000 Beatmungsgeräte. "Bei den Beatmungsgeräten ist die Nachfrage so groß, dass wir das Zehnfache produzieren könnten. Die Masken sind so gefragt, dass wir locker das Hundertfache verkaufen könnten", sagte Stefan Dräger kürzlich dem SPIEGEL. Die Aktie des Unternehmens hat seit Jahresanfang um 75 Prozent zugelegt.

Ähnlich stark bergauf ging es für die Thüringer Firma Geratherm. Der Absatz der dort gefertigen Lungenmessgeräte zog im ersten Quartal um 30 Prozent an. Auch die Fieberthermometer der Firma sind stark gefragt. Doch Geratherm ist sehr klein: Gerade einmal gut 200 Mitarbeiter zählt das Unternehmen. Zuletzt erwirtschaftete es einen Jahresumsatz von 20 Millionen Euro.

Digitalfirmen: Profit dank Homeoffice

Wegen der Coronavirus-Pandemie sind Menschen in Deutschland angehalten, zu Hause zu bleiben. Geschäfte haben geschlossen. Daraus abzuleiten, dass der Onlinehandel pauschal als Gewinner aus der Krise geht, sei jedoch "schlicht falsch", hatte zuletzt der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (Bevh) mitgeteilt. Doch es gibt einige Ausnahmen.

Das Berliner Start-up HelloFresh profitiert etwa massiv. Das Unternehmen bietet in einem Abo-Modell Kochboxen an, die mit Zutaten und Rezepten befüllt direkt nach Hause geliefert werden. Im ersten Quartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz um gut 265 Millionen Euro steigern, das Wachstum habe sich ab Mitte März "bedeutsam beschleunigt", wie es heißt.

An der Börse hat das absurde Folgen: HelloFresh kommt mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von gut fünf Milliarden Euro und ist damit gut eine Milliarde Euro mehr wert als die Lufthansa. Dabei hatte der Kurs von HelloFresh schon im vergangenen Jahr um rund 200 Prozent zugelegt.

Ähnlich gut läuft es für den Onlinehändler Zooplus, der sich auf Haustierbedarf spezialisiert hat. Ende März teilte das Unternehmen mit Blick auf das Coronavirus mit, es werde mittelfristig von einer stabilen Nachfrage profitieren, "die vergleichsweise wenig dem gesamtkonjunkturellen Risiko ausgesetzt ist". Die Haustiere haben schließlich immer Hunger. Und viele Frauchen und Herrchen haben derzeit im Homeoffice vielleicht auch mehr Zeit, sich um die Tiere zu kümmern.

In Zeiten der Heimarbeit waren zuletzt auch Aktien des Göppinger Unternehmens TeamViewer gefragt. Die Firma bietet Lösungen für das Arbeiten von zu Hause, die Fernsteuerung von Industrierobotern und Software für Fernwartung an. Die Firma stellte im ersten Quartal gut 60 Prozent mehr Aufträge in Rechnung als im Vorjahr. Doch trotz der zuletzt guten Geschäfte bleibt das Unternehmen vorsichtig. Das Management geht davon aus, dass es sich dabei um eine vorübergehende Entwicklung handelt. An seiner Prognose für das laufende Jahr will das Unternehmen deshalb festhalten.

Auch schon fast tot geglaubten Unternehmen wie Windeln.de verhilft die Coronakrise zu einem spektakulären Comeback. Der Onlineshop, der sich auf Windeln und Babyausstattung konzentriert hat, kämpft seit Monaten ums Überleben, zuletzt machte das Unternehmen Verlust. Die Aktie befand sich im freien Fall.

Doch in der vergangenen Woche teilte Windeln.de mit, die Covid-19-Pandemie habe "zu einem deutlichen Zuwachs im Bestellvolumen" geführt. Im März sei es im Vergleich zum Vormonat um 28 Prozent gestiegen, in Deutschland stiegen die Bestellungen sogar um 42 Prozent. Der Aktienkurs hat sich seit Februar mehr als verdreifacht.

Roboterhersteller wie Kuka zeigen sich zumindest krisenfest. Inzwischen hat die Aktie des Augsburger Unternehmens wieder Vorkrisenniveau erreicht. Laut Kuka-Chef Peter Mohnen sei man gerade in den Bereichen stark, "die aufgrund der Pandemie stark in den Fokus geraten: Online- und digitale Services, Logistik, Automatisierung mit Robotern und der ganze Bereich Healthcare." Ein Kuka-Sprecher ergänzte auf Nachfrage, es gebe nun mehr Branchen, die sich für Automatisierung und Robotik interessierten. Zudem stützt ein Großauftrag das Unternehmen: BMW hat in einem Rahmenvertrag über mehrere Jahre mehr als 5000 Roboter für neue Produktionslinien und Werke bestellt.

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